„Gemäßigte Wähler wollen Kickl-Kurs nicht“
Leser machen sich nach dem Rücktritt von Norbert Hofer Gedanken über die Zukunft der FPÖ. Mit Kickl werde es schwierig, meinen sie.
„Was ein FPÖ-Chef Kickl bedeuten würde“, 3. 6. und „Der Polizeiminister als Freiheitskämpfer“, 4. 6.
Der Rücktritt von Herrn Hofer als FPÖ-Chef wird sich auf das Wählerverhalten kaum auswirken. Jene, denen Hofer zu weich ist, werden jetzt ohne ihn überzeugter blau wählen. Im Gegenzug werden Hofer-Anhänger womöglich enttäuscht sein und mangels Alternativen trotzdem blau wählen. Ich glaube, dass die Wähler (Menschen, die eine Meinung haben und sich nicht vor ihrer Verantwortung drücken) mündig genug sind, zu beurteilen, welche Parteilinie am ehesten ihren Erwartungen entspricht. In wirklich demokratischen Parteien wird es selten zu hundertprozentiger Gefolgschaft unter den Anhängern kommen. 99,9 Prozent Zustimmung gibt es nur in Diktaturen.
Kindberg wurde ja bereits mehrmals vom Pferd geworfen, siehe berittene Polizei.
Norbert Hofer kann zu seinem Schritt nur gratuliert werden. Sein Ziel, die FPÖ wieder mehr staatstragend zu gestalten, scheint gescheitert. Er hat es auch nicht verdient, in krankheitsbedingter Abwesenheit, ständig untergraben und diffamiert zu werden. Es stellt sich nur die Frage, ob gemäßigte FPÖ-Wähler den Kurs eines Herbert Kickl mittragen werden. Derzeit sieht es nicht danach aus. Und die ewig Gestrigen dürften nach den vielen Eskapaden innerhalb der „Heimatpartei“schön langsam skeptisch ob des Inhalts werden.
Dass allgemein in der Politik ein Ton vorherrscht, der der Bevölkerung zum Hals raushängt, zeigt sich nicht nur im Umgang mit Hofer oder im Ibiza-Untersuchungsausschuss bzw. den diversen Chats. Dass gelogen wird, dass sich die Balken biegen, erfährt man als mündiger und interessierter Staatsbürger fast tagtäglich. In diesem Zusammenhang kann man Kickl eine gewisse rhetorische Begabung nicht absprechen, aber das kann auch gefährlich sein.
Sinnersdorf
Die Polemik und Kampfrhetorik von Kickl ist alles andere als „notwendig“, meistens ist sie unerträglich. Da hat der Autor wohl vergessen, „für ihn oder die FPÖ“hinzuzufügen. So entsteht der ungute Eindruck, Michael Fleischhacker meint das Geschriebene auch so.
Schladming
von Misstrauensanträgen nicht umgefallen, im Gegensatz zu den anderen Oppositionsparteien.
Oberwölz