Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Arman T. Riahi,

täre Ort. Es gibt das Drinnen und Draußen. Und die Strafe.

Sie erzählen auch eine Geschichte über Bildung. Ihre Familie floh aus dem Iran. Wie wichtig war Bildung für Sie und Ihre Geschwiste­r als Migrantenk­inder?

Es war sehr wichtig. Unsere Eltern waren Lehrer und haben uns sehr früh die Liebe zur Kultur weitergege­ben. Ich selbst hatte das Glück, in der Volksschul­e eine sehr besondere Lehrerin gehabt zu haben. Viele Migrantenk­inder der zweiten oder dritten Generation schildern nun wie Melisa Erkurt in ihrem Buch „Boko Haram“Probleme, die wir alle kennen.

Sie

beide

sind

Filmemache­r,

auch Ihre Schwester hat studiert. Sind Sie Vorbild für Jüngere?

Darf ich Ihnen eine Nachricht vorlesen, die ich von zwei Burschen aus dem Film „Schwarzkop­f “bekommen habe?

Sehr gerne.

Sie haben geschriebe­n: „Hey Arman! Ich hoffe, es geht dir gut in dieser schweren Zeit. Ich habe einen Online-Shop eröffnet und möchte dir eine Kappe schenken für damals, als wir jung waren. Dein Dasein im Leben hat uns die Augen geöffnet: dass wir, egal welcher Herkunft, eine Chance in diesem Land haben.“Urschön.

Ja, mir auch. Das ist zehn oder elf Jahre her. Und ich bin sehr gerührt. Filmemache­n ist natürlich anstrengen­d. Aber solche Nachrichte­n sind wie die Luft zum Atmen. Das ist mehr Wert als jeder Preis. Das ist eine Bestätigun­g, dass ich mit diesem Film etwas bewirkt habe.

Hatten Sie als Junge Vorbilder mit Migrations­hintergrun­d?

Mein Hauptvorbi­ld war mein Bruder Arash. Es prägte mich sehr, als sein Name im Fernsehen zu lesen war. Es gab einige wenige: Emir Kusturica, Houchang Allahyari, Edita Malovcˇic´.

Mit „Fuchs im Bau“besetzen Sie einen Wiener Lehrer mit einem Schauspiel­er mit Migrations­hintergrun­d: mit Aleksandar Petrovic. Warum?

Wir geboren 1981 im Iran. Regisseur, Drehbuchau­tor. Filme: u. a. „Schwarzkop­f“(2011), „Kinders“(2016), „Die Migrantige­n“(2017). Preise: u. a. Diagonale-Publikumsp­reis 2011/2016, Romy, Max Ophüls Preis 2021.

fragen uns seit Jahren, warum Österreich­er Ausländer spielen können, aber Ausländer nicht autochthon­e Österreich­er. Wir sind alle Österreich­er, Wiener. Wir müssten mittlerwei­le darüber hinweg sein, Menschen nur auf ihr Äußeres zu reduzieren. Deswegen war es eine riesige Freude, dass ich endlich einmal für sie Figuren schreiben konnte, die wienerisch sind.

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DIAGONALE/WEY Arman T. Riahis „Fuchs im Bau“ist ab 18. Juni im Kino zu sehen
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FILMLADEN „Fuchs im Bau“mit Maria Hofstätter und Aleksandar Petrovic

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