Jedes Spielfeld wird speziell angepasst
Egal, ob München, Zagreb oder Graz. Fußball-Spielfelder werden individuell an die Stadion-Bedingungen angepasst. Experte Philipp Götz-Richter klärt auf.
Elf Austragungsorte umfasst die FußballEuropameisterschaft in diesem Jahr. Das bedeutet elf Stadien mit elf Spielfeldern. So unterschiedlich sich die teilnehmenden Mannschaften präsentieren werden, so unterschiedlich sind auch die Plätze, auf denen zwischen 11. Juni und 11. Juli gespielt, gejubelt und wohl auch geweint wird. Das perfekte Fußballspiel gibt es nicht. Darüber sind sich Experten einig. „Das perfekte Spielfeld gibt es auch nicht“, sagt Philipp Götz-Richter, Geschäftsführer von „Richter Rasen“. Das österreichische Unternehmen mit Sitz in Niederösterreich ist am perfekten Spielfeld aber schon sehr nahe dran. Dies wissen internationale Topklubs zu schätzen. „Richter Rasen“verlegte bereits Spielfelder in Deutschland (unter anderem
Allianz-Arena in München, Berliner Olympiastadion/ Champions-League-Finale, RB-Stadion in Leipzig), Italien (Juventus Turin), Kroatien (Hajduk Split, Dinamo Zagreb), in diversen Stadien bei der EM in der Ukraine 2012, in Frankreich 2016 sowie auch im Wiener Ernst-Happel-Stadion bei der HeimEuro 2008. Und ganz aktuell wird auch in der Grazer Merkur-Arena das Grün erneuert.
sich stetig weiter, der Rasen muss Schritt halten. „Das Spiel wird immer dynamischer und athletischer. Das wirkt sich auch auf das Spielfeld aus. Es geht in die Richtung härter und schneller. Der Rasen muss stabil sein, jedoch auch im richtigen Moment nachgeben können. Es ist besser, ein Stück Rasen reißt, bevor es das Kreuzband erwischt“, Götz-Richter, der mit seinem Team stetig an Weiterentwicklungen der Rasenarten tüftelt.
Der Aufbau eines Spielfeldes ist bis zu 25 Zentimeter hoch (siehe kleines Bild rechts), besteht aus mehreren Erdschichten und Sandarten. „Das Gemisch wird jeweils speziell je nach Standort zusammengestellt“, erklärt Götz-Richter. Der Unterbau ist der eine Teil einer stabilen Spielfläche, die Zusammensetzung des Rasens sozusagen der zweite Teil. „Man muss den Rasen auf die klimatischen Bedingungen jedes Landes anpassen“, sagt der 39-Jährige. Daher werden in der Außenstelle in der Slowakei auf rund 200 Hektar (rund 280 Fußballfelder) unterschiedliche Rasenflächen bewirtschaftet. „Der Rasen hier in Graz ist zum Beispiel vom Nachbar-Feld in unserer Produktion, von dem wir Bayern München geerntet haben“, sagt Götz-Richter, der bei jeder Rasen-Verlegung selbst Hand anlegt.
Ein Fußballrasen beinhaltet zwei Grassorten, vorrangig Wiesenrispe (Poa pratensis, ca. 80 Prozent) gemischt mit deutschem Weidelgras (Lolium perenne). Die wichtigsten Eigenschaften eines Spielfeldes sind für Götz-Richter die Scherfestigkeit (das Gras darf nicht zu leicht ausreißen), eine hohe Wasserdurchlässigkeit, Ebenflächigkeit („Der Ball muss bei einem Pass gerasagt
erklärt den einfachen Weg zum schönen Rasen.