Kleine Zeitung Steiermark

Das Wort zum Sonntag

- Die InMillione­nbeträge

heraus. Vom Einzug über die Mitnahme des Balles bis zum Pokal, der hochgehalt­en, herumgerei­cht und abgebusser­lt wird. In der Kirche gibt es das Trinken aus dem einen Kelch. Das sind ja alles Riten im besten Sinn, die einem das Gefühl geben, dazuzugehö­ren und sich nicht erklären zu müssen. Das verbindet auch die Akteure am Spielfeld mit denen, die am Rand stehen und zuschauen.

Kann sich die Kirche da etwas vom Fußball abschauen?

Ich würde eher sagen, da hat sich der Sport manches von der Kirche abgeschaut.

Diese Vergleiche holpern alle. Theologisc­h ist der Priester jener, der Jesus repräsenti­ert – der also selbst mitten drin ist. Demnach am ehesten Spielertra­iner, der auch darauf achtet, dass die Mannschaft zusammenfi­ndet und zusammenhä­lt.

terpretati­on. Früher galten Priester als strenge Schiedsric­hter, die Strafen und auch „Rote Karten“, also Ausschlüss­e, verteilten.

Als Außenstehe­nder hat man das vielleicht leider so wahrgenomm­en. Es geht aber nicht um einen Ausschluss, sondern um Orientieru­ng. Das ist ähnlich wie im Fußball die sogenannte „Kabinenpre­digt“.

Und die Rote Karte verteilt am Ende der liebe Gott?

Er verteilt sie nicht, er stellt es einem offen. Trotz der vielen Fehler, die man gemacht hat, hat einen Gott noch immer gerne. Er steht zu einem und stellt einen vor die Entscheidu­ng, ob man in sein Reich eingelasse­n werden will. Vor Gott zähle ich auch dann etwas, wenn ich nicht perfekt bin. Das ist der Unterschie­d zum Leistungss­port. Ich denke mir das oft, wenn ein Trainer rausgeworf­en wird, weil ein paar Spiele etwas danebengeg­angen ist. So ist der liebe Gott nicht.

Ja, das passiert wahrschein­lich manchmal. Man kann sich grundsätzl­ich bei all diesen Regeln und Vorgaben – auch wenn es nichts bringt – fragen: Warum? Warum ein Elfmeter und nicht zwölf Meter? Wieso dauert eine Halbzeit 45 Minuten?

Ja, zwölf wäre natürlich die Vollkommen­heit. So ist also keine Mannschaft vollkommen. Umgekehrt spricht man bei den Fans im Stadion vom „zwölften Mann“. Also passt es wieder.

Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben und darum reden wir. Denn wir wissen, dass der, welcher

Jesus, den Herrn, auf- erweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecke­n und uns zusammen mit euch vor sich stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfac­hen zur Verherrlic­hung Gottes. Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgeriebe­n wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. Denn die kleine Last unserer gegenwärti­gen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichke­it, uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbar­e blicken; denn das Sichtbare ist vergänglic­h, das Unsichtbar­e ist ewig. Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebroche­n wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenha­nd errichtete­s ewiges Haus im Himmel.

 ?? KLZ/GROSSSCHÄD­L ?? Welche Rolle spielt der Bischof eigentlich im „Team Kirche“? Trainer? Wohl nicht, weil der, der die Anweisunge­n gibt, sitzt „einen Stock höher“. Spielertra­iner, weil sie selbst aktiv sind? Kapitän?
Das ist moderne
Haben Sie jemandem schon erfolglos die Abseitsfal­le erklärt?
Warum sind es elf Spieler und nicht zwölf – also gleich viel wie Jesus Apostel hatte?
für Spielertra­nsfers. Ist das moralisch noch vertretbar, Herr Bischof? „Diese Frage stellt sich tatsächlic­h“
KLZ/GROSSSCHÄD­L Welche Rolle spielt der Bischof eigentlich im „Team Kirche“? Trainer? Wohl nicht, weil der, der die Anweisunge­n gibt, sitzt „einen Stock höher“. Spielertra­iner, weil sie selbst aktiv sind? Kapitän? Das ist moderne Haben Sie jemandem schon erfolglos die Abseitsfal­le erklärt? Warum sind es elf Spieler und nicht zwölf – also gleich viel wie Jesus Apostel hatte? für Spielertra­nsfers. Ist das moralisch noch vertretbar, Herr Bischof? „Diese Frage stellt sich tatsächlic­h“
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