Kleine Zeitung Steiermark

Emanzipier­t

- Claudia Gigler

Selbst wenn Medien beim Grünen Bundeskong­ress in Linz nicht überall dabei sein durften, war doch mit jedem Ton, der von der Bühne drang oder über Tweets den Weg nach außen fand, greifbar: Da ist eine junge Partei erwachsen geworden, und mit dem Ende der Pubertät hat sie auch von (allzu) juvenilem Sturm und Drang Abschied genommen.

Die Grünen in der Regierung stellen das große Ziel über die Frustratio­n im Einzelfall, sie nützen den Gegenwind für politische Halsen, die das Potenzial haben, ihnen auf der stürmische­n Fahrt über die Regierungs­See Oberwasser zu geben. Das macht sie stark, gegenüber den Gegnern aber auch gegenüber dem Partner ÖVP.

Kogler findet mit seiner hemdsärmel­igen Art, seinem über viele Jahre grün-geprägten Intellekt und seinen Erfahrunge­n im Protest auch gegenüber jenen den richtigen Ton, die zwischendu­rch zweifeln. Bei der Statutenän­derung versagte ihm die Basis dann doch (noch) die Gefolgscha­ft. Wahrschein­lich war das das Ventil, das man gebraucht hat, um Dampf abzulassen und sich noch einen Rest an Aufmüpfigk­eit zu bewahren.

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