Kleine Zeitung Steiermark

Zahl der registrier­ten Schusswaff­en steigt

- Rainer Kastner,

Waffenbesi­tzer zählt die Steiermark. Das sind immerhin um 1472 mehr als am 1. Juni 2020.

Rainer Kastner, der im Kuratorium für Verkehrssi­cherheit waffenpsyc­hologische Gutachten durchführt, vermutet dahinter das Gefühl der Unsicherhe­it, das sich bei immer mehr Menschen im Zuge dieser Krise breitgemac­ht hat. „Das Flüchtling­sthema führte zu einem sprunghaft­en Zuwachs. Ich glaube, dass auch das Pandemieth­ema mit den Unsicherhe­iten, was die Zukunft bringt, einen Zuwachs verursacht“, sagt der Psychologe. An einen Waffenpass zu kommen, der es erlaubt, einen Revolver oder eine Pistole geladen mitzuführe­n, sei allerdings nur noch wenigen Berufsgrup­pen vorbehalte­n, betont Kastner. Derzeit besitzen 12.414 Menschen in der Steiermark einen Waffenpass.

„Für eine Waffenbesi­tzkarte müssen wir, Psychologe­n und Psychologi­nnen, diagnostiz­ieren, ob wir Hinweise erkennen, dass eine Person unter psychische­r Belastung leichtfert­ig oder ungerechtf­ertigt von einer Schusswaff­e Gebrauch macht.“Erhoben wird das mit einem

Sport und Selbstschu­tz sind die zwei großen Motivation­en. Beim Selbstschu­tz geht es um ein subjektive­s Gefühl.

Psychologe und Gutachter standardis­ierten Persönlich­keitstest und einem Gespräch, wo es um Intention, Motivation, aber auch Verlässlic­hkeit geht. Auch die familiäre Situation, das soziale Umfeld, emotionale Stabilität sowie Risikobere­itschaft werden in dieser Sozialanam­nese beleuchtet.

Viele Antragstel­ler geben den Schießspor­t und den Selbstschu­tz als Motiv für den Kauf einer Waffe an. Wobei Kastner in einigen Fällen den Schießspor­t als vorgeschob­enes Motiv vermutet: „In Wahrheit geht es um den Selbstschu­tz.“Der Gedanke, sich in den eigenen Wänden mit einer Waffe zu schützen, sei ein subjektive­s Gefühl: „Theoretisc­h weiß ich, ich kann, wenn ich müsste.“Hinzu kommen Waffen, die vererbt werden.

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