Ins Wimmelbild geschummelt
Wirklich wahr war es erst, als man das erste Mal den Festival-Slogan „Gute Projektion“hörte. Die Diagonale 2021 fand nach zweieinhalb Jahren Zwangspause wieder statt. Analog und in den Kinosälen. Das Publikum kam – einmal stärker, einmal zögerlicher. Es kam, um den heimischen Film zu feiern, den Filmschaffenden Fragen zu stellen und sich ins FestivalWimmelbild zu schummeln. Es kam auch, um sich von den Werken auf der großen Leinwand überwältigen zu lassen. Der Kartenverkauf war unberechenbar wie so vieles zuletzt. Trotz halb voller Schachbrett-Muster-Säle war das Lächeln über diesen Zustand unter den FFP2Masken durch spürbar. orüber man sich nicht sorgen muss, ist die hohe Qualität des heimischen Kinos: Vor allem die vielfältigen Debüts zeigten eigenwillige, wagemutige und sture Handschriften. Ohne Scheu vor Experimenten, Low-Budget-Produktionen, dem Grind Wiens („Another Coin for the Meryy-Go-Round“), der Enge der Provinz („Hochwald“) oder bösem bis muffigem Humor („Sargnagel“). Endlich bekamen die Filme wieder eine große Bühne. Diesen Freitag starten übrigens zwei Diagonale-Filme im Kino: „Fuchs im Bau“von Arman T. Riahi und „The Trouble with Being Born“von Sandra Wollner. Hingehen!
W
liest aus „Die fitten Jahre sind vorbei“. 15. 6., 19 Uhr.
liest aus „Der ehemalige Sohn“. 16. 6., 19 Uhr. Literaturhaus, Elisabethstraße 30, Graz. www.literaturhausgraz.at