Neues Selbstverständnis
Kino und Theater im Dialog über Corona-Erfahrungen.
Die Gleichzeitigkeit von DramatikerInnenfestival und Diagonale hatte neben Terminkollisionen auch ihre Synergien und gemeinsamen Erkenntnisse. Etwa jene, wie sehr der Lockdown die Sehgewohnheiten von Theater und Film verändert hat. Regisseurin Nele Stuhler sprach im Rahmen einer Podiumsdiskussion von „neuen Chancen des Ausprobierens“, massiv ausgebauten Videoabteilungen in den Theaterhäusern und einer neuen theatralen Selbstverständlichkeit, die Moderatorin Kira Kirsch (Brut Wien) als Ende des Intermedialitätsdiskurses
zusammenfasste. Wie Theatermacher Jan-Christoph Gockel wünscht sich Stuhler eine Fortsetzung der Offenheit: Es brauche auch nach der Coronazeit im Förderwesen mehr Flexibilität, was die Form des Endprodukts betrifft. Über die Herausforderung, in Coronazeiten grenzüberschreitende Projekte zu realisieren, sprach neben Gockel auch der Kinobetreiber Pierre-Emmanuel Finzi (Filmgarten, Le Studio): Die Internationalität sei nie völlig verschwunden, was es brauchte, waren neue Arten der Zusammenarbeit.