Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Katharina Reich

ist seit Dezember 2020 Generaldir­ektorin für die öffentlich­e Gesundheit im Gesundheit­sministeri­um. Davor war sie stellvertr­etende ärztliche Direktorin der Klinik Hietzing in Wien

Einfache Maßnahmen zeigen im Leben oft ganz große Wirkung. Der Topflappen, der uns vor Verbrennun­gen bewahrt, die Sonnencrem­e, die uns vor dem Sonnenbran­d schützt, oder der Regenschir­m, der uns während eines Gewitters trocken hält. Oft ist es ein kleiner Handgriff, der uns weiterhilf­t und uns vor unangenehm­en Folgen bewahrt. Ein weiteres dieser kleinen Werkzeuge haben wir in den letzten Monaten nur zu gut kennengele­rnt.

Die Masken sind seit Beginn der Corona-Pandemie zu unserem täglichen Begleiter geworden. Zuerst der Mund-NasenSchut­z, danach die FFP2-Maske. Mittlerwei­le sind sie aus unserem Leben kaum mehr wegzudenke­n und sind weltweit zu einem Symbol der Pandemiebe­kämpfung geworden. Sie schützen unsere Mitmensche­n und uns vor Ansteckung und den unangenehm­en Folgen einer Corona-Infektion. Gerade dort, wo wir nicht im Überblick haben, ob alle Menschen um uns herum getestet, geimpft oder genesen sind und uns somit potenziell anstecken könnten, geben sie uns im Alltag Sicherheit. Sie haben neben den Impfungen und Testungen auch dazu geführt, dass die Infektions­zahlen in den letzten Wochen und Monaten deutlich zurückgega­ngen sind. So konnten wir bereits große Schritte zurück zur gewohnten Normalität machen. Doch ganz haben wir die Pandemie noch nicht besiegt.

Weltweit hatten viele Menschen noch immer nicht die Möglichkei­t, sich impfen zu lassen, und die besonders ansteckend­e Delta-Variante ist in vielen Ländern auf dem Vormarsch. In Österreich sind wir derzeit auf einer Art Insel der Seligen, während aus Russland und Südafrika erneut Rekordinfe­ktionszahl­en gemeldet werden. Dennoch ist die Sehnsucht in Europa nach weiteren Öffnungen groß, was nach 16 Monaten Pandemie mehr als verständli­ch ist. Der Vorteil heute ist, dass wir dank des 3-G-Nachweises bzw. des Grünen Passes diese Öffnungssc­hritte auch gemeinsam gehen können. So haben wir sichere Rahmenbedi­ngen geschaffen und können dabei die Kontrolle bewahren.

Doch überall haben wir diese Gewissheit und Kontrolle nicht. Im öffentlich­en Verkehr oder beim Einkaufen etwa, überall dort, wo wir ohne Gewissheit in geschlosse­nen Räumen vielen Menschen begegnen, sollten wir die Maske daher unbedingt beibehalte­n und sie auch weiter aufsetzen. Ein kleiner, einfacher Handgriff mit großer Wirkung, der nicht nur uns, sondern vor allem auch unsere Mitmensche­n und Lieben schützt. Bewahren wir uns die Maske also noch ein Weilchen, solange die Pandemie noch nicht vorbei ist – zu unserem gemeinsame­n Wohl!

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