Zur Person
ist seit Dezember 2020 Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium. Davor war sie stellvertretende ärztliche Direktorin der Klinik Hietzing in Wien
Einfache Maßnahmen zeigen im Leben oft ganz große Wirkung. Der Topflappen, der uns vor Verbrennungen bewahrt, die Sonnencreme, die uns vor dem Sonnenbrand schützt, oder der Regenschirm, der uns während eines Gewitters trocken hält. Oft ist es ein kleiner Handgriff, der uns weiterhilft und uns vor unangenehmen Folgen bewahrt. Ein weiteres dieser kleinen Werkzeuge haben wir in den letzten Monaten nur zu gut kennengelernt.
Die Masken sind seit Beginn der Corona-Pandemie zu unserem täglichen Begleiter geworden. Zuerst der Mund-NasenSchutz, danach die FFP2-Maske. Mittlerweile sind sie aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken und sind weltweit zu einem Symbol der Pandemiebekämpfung geworden. Sie schützen unsere Mitmenschen und uns vor Ansteckung und den unangenehmen Folgen einer Corona-Infektion. Gerade dort, wo wir nicht im Überblick haben, ob alle Menschen um uns herum getestet, geimpft oder genesen sind und uns somit potenziell anstecken könnten, geben sie uns im Alltag Sicherheit. Sie haben neben den Impfungen und Testungen auch dazu geführt, dass die Infektionszahlen in den letzten Wochen und Monaten deutlich zurückgegangen sind. So konnten wir bereits große Schritte zurück zur gewohnten Normalität machen. Doch ganz haben wir die Pandemie noch nicht besiegt.
Weltweit hatten viele Menschen noch immer nicht die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, und die besonders ansteckende Delta-Variante ist in vielen Ländern auf dem Vormarsch. In Österreich sind wir derzeit auf einer Art Insel der Seligen, während aus Russland und Südafrika erneut Rekordinfektionszahlen gemeldet werden. Dennoch ist die Sehnsucht in Europa nach weiteren Öffnungen groß, was nach 16 Monaten Pandemie mehr als verständlich ist. Der Vorteil heute ist, dass wir dank des 3-G-Nachweises bzw. des Grünen Passes diese Öffnungsschritte auch gemeinsam gehen können. So haben wir sichere Rahmenbedingen geschaffen und können dabei die Kontrolle bewahren.
Doch überall haben wir diese Gewissheit und Kontrolle nicht. Im öffentlichen Verkehr oder beim Einkaufen etwa, überall dort, wo wir ohne Gewissheit in geschlossenen Räumen vielen Menschen begegnen, sollten wir die Maske daher unbedingt beibehalten und sie auch weiter aufsetzen. Ein kleiner, einfacher Handgriff mit großer Wirkung, der nicht nur uns, sondern vor allem auch unsere Mitmenschen und Lieben schützt. Bewahren wir uns die Maske also noch ein Weilchen, solange die Pandemie noch nicht vorbei ist – zu unserem gemeinsamen Wohl!