Wenn Frau Müller nicht mehr bar zahlen darf!
Der Bundeskanzler kann jetzt zeigen, welche Bedeutung Frau Müller & Co für ihn haben.
Oder Frau Weiß. Oder die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher, die sich für den Erhalt des Bargeldes ausgesprochen haben und selbst entscheiden wollen, wie sie ihr Gebrauchtauto kaufen. Und die sich nicht von der EU vorschreiben lassen wollen, künftig ein Auto, das 10.500 Euro kostet, nicht mehr bar bezahlen zu dürfen. Frauen wie die Steirerin Elisabeth Weiß zählen zu jenen, die vom Kanzler und allen anderen Regierungsmitgliedern bereits seit Langem wissen wollen, ob sie jetzt in Brüssel für das Verbot von Bargeldzahlungen über voraussichtlich 10.000 Euro stimmen werden. Warum die EU „unverhältnismäßig hohe Bargeldbeträge“verbieten möchte? Ob sie allen Bürgern unterstellt, ihr Geld nicht versteuert zu haben? Man wolle, wird das Verbot begründet, Geldwäsche, Organisierte Kriminalität, Terrorfinanzierung bekämpfen.
Der Schönheitsfehler daran? Dass vom Beamten bis zum EUKommissar jeder weiß, was auch die Unterzeichner des Volksbegehrens für den Erhalt der Bargeldzahlung einwenden. Geldwäsche, Terrorfinanzierung, Cyberkriminalität laufen über Briefkastenfirmen und Kryptowährungen wie Bitcoins. Währungen, die sich jeder Kontrolle entziehen, eine Spielwiese für Kriminelle. Und die EU? Sie schaut zu, erlaubt
Umwandlungen in Milliarden in traditionelle Währungen, aber will Frau Weiß verbieten, ihr Gebrauchtauto bar zu bezahlen oder vor einem Lockdown „unverhältnismäßig hohe Beträge“abzuheben. Frau Weiß fragt sich übrigens, ob die Kommissare ihre Gehälter von weit über 10.000 Euro auch als „unverhältnismäßig“einstufen.
Warten wir ab, ob trotz der Zustimmung der Grünen für Bargeld-Obergrenzen der Kanzler Nein sagen wird. Und einmal die Frage nach der Kontrolle von Kryptowährungen stellt.