Der globale Gruß der Ewigkeit
Mit dem Mausoleum in Ehrenhausen schuf Ruprecht von Eggenberg sich und seinen kriegerischen Heldentaten ein Denkmal. Jetzt wird es restauriert.
Diese Männer standen ihr Leben lang in Eisen. Es ist die Geschichte einer kriegerischen Ära. Sie handelt von Heldentaten und ruhmreichen Schlachten.“Barbara Kaiser, Leiterin von Schloss Eggenberg in Graz, ist zweifellos größere Bauwerke gewohnt. Die Expertin für das Adelsgeschlecht der Eggenberger ist dennoch tief beeindruckt von dem Gebäude in Ehrenhausen, das derzeit eingerüstet ist. „Dieses Mausoleum ist neben Seckau und dem Grazer Dom eines der drei bedeutendsten Grabdenkmäler der Steiermark.“
Ruprecht von Eggenberg (1546–1611) war ein „Kind“seiner Zeit. Mit 26 Jahren dient er unter dem Feldherren Alexander Farnese, dem Herzog von Parma und Piacenza. Er kämpft für ihn um die spanische Vorherrschaft in den Niederlanden, wird Artilleriebefehlshaber vor Bonn und als große Hoffnung der Habsburger als Truppenführer an die kroatische Militärrenstand grenze entsandt, weil osmanische Truppen immer wieder für Unruhe sorgen. Hier kämpft Ruprecht sich am 22. Juni 1593 endgültig in die Annalen heimischer Kriegsgeschichte, denn mit seinem Entsatzheer rettet er die Besatzung der Festung Sisak vor den heranstürmenden 12.000 Mann von Telli Hassan Pascha, dem Beylerbey von Bosnien. Mit nur rund 5000 Mann treibt Ruprecht die Übermacht vor sich her, mehr als 8000 Osmanen, darunter auch der Beylerbey, finden den Tod.
Es folgen zahlreiche militärische Ehren für Ruprecht und 1598 wird er – wie auch seine gesamte Familie – in den Freiher
erhoben. Sein Alterssitz wird dann Schloss Ehrenhausen, das er auch ausbauen lässt, ehe er 1611 im Stadthaus in Graz beim Inneren Paulustor stirbt. Sein 1609 in Auftrag gebebenes Mausoleum ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig. Aufgrund komplexer Erbstreitereien – Neffe und Erbe Wolf von Eggenberg verstarb 1615, nur vier Jahre nach Ruprecht – wird das Mausoleum schließlich erst 1693 fertig gestellt und Ruprechts Leichnam nach Ehrenhausen überstellt.
Außer den sterblichen Überresten von Ruprecht und Wolf befinden sich heute dort noch jene von Theodor Kohn (18451915), dem Fürst-Erzbischof von Olmütz, in dessen Besitz das Mausoleum einst ebenso war.
Heute wird die Grabstätte vom Joanneum betreut. Nachdem Teile der Kuppel eingestürzt waren, musste sie vor drei Jahren geschlossen werden. Im Juli wird die Sanierung abgeschlossen sein.