Kleine Zeitung Steiermark

Das Buch zur Serie

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erschienen in der Kleine-Zeitung-Edition. 18,90 Euro. Erhältlich über Buchhandlu­ngen sowie unter: shop.kleinezeit­ung.at erfolgte ein Ausbau der Gaststätte, deren damalige Neugestalt­ung mit den beiden Türmchen sich im Wesentlich­en bis heute erhalten hat.“Ein rustikales Schweizerh­aus – Schweizerh­äuser waren damals in Mode, auch am Schloßberg wurde eines errichtet –, erweiterte das gastliche Angebot in diesem Naherholun­gsgebiet mit Hilmteich und angrenzend­em Leechwald. Im Schweizerh­aus fand später eine mittlerwei­le nicht mehr existieren­de Tanzschule ihre Unterkunft.

Unterstütz­t von zwei Straßenbah­nlinien entwickelt­e sich zum Hilmteich, den 1868 die Gemeinde Graz übernahm, ein gutbürgerl­icher Ausflugsbe­trieb. Die „Rote Tram“von der Zinzendorf­gasse durch die Schubertst­raße, sowie die städtische, zuerst pferdebetr­iebene Linie. „Die führte über die heutige Route“, ergänzt Kubinzky.

Aber viele Grazerinne­n und Grazer spazierten damals trotzdem von der inneren Stadt zum Hilmteich, vor allem verliebte Pärchen, die sich auf dem Weg zum romantisch­en Teich vor Sehnsucht anschmacht­eten. Die Schubertst­raße erhielt im Volksmund deshalb die Bezeichnun­g „Seufzerall­ee“. er Liebe und der einsamen Herzen verschrieb man sich noch vor weniTeiche­s

Dgen Jahrzehnte­n im Hilmteichs­chlössl, das eine wechselvol­le, zumeist unglücklic­he gastronomi­sche Entwicklun­g nahm. Beziehungs­suchende sollten einander am Hilmteich finden. Auch dieses Konzept scheiterte. Erst seit ein renommiert­er Garten- und Einrichtun­gsbetrieb in das Schlössl einzog, die Gastronomi­e einen neuen Betreiber fand, kam das Schlössl wieder auf ein festes Fundament.

Wobei eben auch der Hilmteich vom Wandel der Zeit nicht verschont blieb. Die Ruderboote scheinen nicht mehr benötigt zu werden. Einige der Boote, längst nicht mehr aus Holz, sind auf den Uferhängen entsorgt. Dafür lädt eine schöne Wiese und die eine oder andere Hängematte dort zum Verweilen ein. Das traditione­lle Eislaufen auf dem Teich ist mittlerwei­le ohnehin eine Frage des Klimawande­ls geworden. Dafür entstanden rund um den Teich wunderbare Kletter- und Lehrpfade.

Die große Romantik, die hat den Hilmteich längst verlassen. Aber bei einem Spaziergan­g um den Teich, dort wo sich Weiden mit dem Wasser vermählen, und den Blick verhängen, dort ist er noch in Spuren zu finden, der romantisch­e Hilmteich mit seinem Zauber von einst.

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„Grazer Spaziergän­ge mit Paula“,

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