Ja, wir können uns einiges erlauben, denn das Infektionsgeschehen ist sehr, sehr niedrig.
Freiheiten ist das „sehr, sehr niedrige“Infektionsgeschehen. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 5,5 stabil unter dem Wert von zehn, jene der Neuinfektionen mit 80 stabil unter 100. Auch die Spitäler sind aktuell entlastet, mit 46 müssen nicht einmal 50 Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen versorgt werden. „Gemeinsam mit dem Impffortschritt sorgen die warmen Temperaturen des Sommers dafür, dass sich viele Menschen im Freien treffen, und auch die höhere Luftfeuchtigkeit dafür, dass sich das Virus nicht so schnell verbreiten kann.“
Die Delta-Variante hat in Österreich noch nicht das Infektionsgeschehen übernommen, im August dürfte dies aber der
Kepler Universitätsklinik
Fall sein, prognostiziert Lamprecht. Die letzten verfügbaren Daten sind aus Kalenderwoche 25 und diese besagen, dass von 723 Neuinfektionen 198 der Delta-Variante zuzuordnen sind.
Über den Sommer sieht Lamprecht aber nicht Delta als das größte Risiko an. Mehr Sorgen bereitet dem Lungenspezialisten, dass „ein relevanter Teil der Bevölkerung denken könnte, die Sache ist jetzt erledigt“. Und genau aus diesem Grund auf eine Impfung verzichtet, weil er es als nicht mehr notwendig empfindet. „Das wäre eine trügerische Annahme.“
zu verhindern, dass Delta zur sommerlichen Spaßbremse wird. Ja, diese Virus-Mutante ist ansteckender als die Alpha-Variante, der Impfschutz deshalb etwas niedriger, aber noch immer beträchtlich – vorausgesetzt, es werden beide Impfdosen verabreicht. Das mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer schützt zu 88 Prozent vor einer symptomatischen Erkrankung, der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca zu 60 Prozent. Der Schutz vor einem schweren Verlauf bzw. einer Hospitalisierung liegt bei beiden Vakzinen nach der zweiten Dosis bei über 90 Prozent. „Vollimmunisierte Personen spielen auch als Überträger eine untergeordnete Rolle“, sagt Lamprecht. „Wenn wir möchten, dass die Situation so bleibt, wie sie jetzt