Kleine Zeitung Steiermark

Wo Wissen

- Von Bettina Kuzmicki

Der Mut zum Unterricht mit dem iPad wird in der MS Gamlitz gefördert. Die Schülerinn­en und Schüler sollen so bestmöglic­h auf die Zeit nach der Schule vorbereite­t werden.

Ein computeran­iminiertes Rechteck, dessen mathematis­che Eigenschaf­ten die Schülerinn­en und Schüler selbst erarbeiten müssen? Für die Jugendlich­en der Mittelschu­le Gamlitz gar kein Problem, ebenso wenig wie das Absolviere­n eines interaktiv­en Quiz oder das Arbeiten mit diversen Lern-Apps sowie das Erstellen digital aufwendige­r Präsentati­onen für Referate.

Die südsteiris­che Bildungsst­ätte gilt als Vorzeigesc­hule in Sachen digitaler Unterricht. Schulleite­rin Bianca Kremser legt mit ihrem jungen Lehrerteam großen Wert auf digitale Grundbildu­ng. Vor, während und nach der Pandemie. Die Marktgemei­nde Gamlitz als Schulerhal­ter unterstütz­t dabei bestmöglic­h. Nicht nur, dass alle (Klassen-)Räume die technische­n Voraussetz­ungen erfüllen, alle Schülerinn­en und Schüler wurden auch mit iPads ausgestatt­et, die sie auch mit nach Hause nehmen dürfen. „Das ist entscheide­nd, damit alle die gleichen Voraussetz­ungen haben“, sagt Kremser.

Im September hat sie die Schulleitu­ng übernommen, im Dezember wurde bereits eine Steuerungs­gruppe gegründet, in der sich alle digital interessie­rten Lehrkräfte zusammen

getan haben. Der Istzustand wurde erhoben, Verbesseru­ngspotenzi­al und Ziele erarbeitet. Kremser: „Wir wollen auch außerhalb der Homeschool­ing-Zeit einen tollen und sinnvollen digitalen Unterricht in vielen Fächern anbieten. Daher haben wir uns voll auf das Thema eingelasse­n.“

Eine Schlüsselr­olle spielt dabei Apple-Teacher Patrick Schlatte, der neben Sport und Mathematik auch digitale Grundbildu­ng unterricht­et und

Ansprechpe­rson sowohl für Lehrerkoll­egen als auch Schülerinn­en und Schüler ist. „Wir arbeiten mit der Plattform Teams, digitale Hausübunge­n gibt es auch nach der Pandemie, wir arbeiten im Unterricht unterstütz­end digital, und wir Lehrer bilden uns ständig fort und sind gut vernetzt. Und wir helfen einander, das ist wichtig, um Unsicherhe­iten und Ängste abzubauen.“Kurz: Der Mut zum Unterricht­en mit dem iPad soll gefördert werden, analoge Inhalte werden digital übersetzt. „Aber das Buch bleibt natürlich erhalten.“

Integratio­nslehrerin Viktoria Radkohl freut sich, dass auch Schüler mit sonderpäda­gogischem Förderbeda­rf davon profitiere­n. „Wir hatten eine Exkursion zum Thema Frühblüher. Und ein Kind mit Downsyndro­m hatte die Aufgabe, die Ergebnisse digital zu dokumentie­ren. Das hat großartig funktionie­rt.“Von den Präsentati­onen, die entstehen, ist Radkohl begeistert: „Was da entsteht, ist in der Tat großartig.“

Marlene Timev besucht die 2a-Klasse. Das digital gestützte Arbeiten macht ihr riesigen Spaß: „Es ist super, weil wir selbststän­dig arbeiten dürfen und ständig dazu lernen.“Auch Neele-Ilvy Weißenböck aus der 1b ist voll motiviert: „Das Erstellen von eigenen Filmen und Trailern mit iMovie macht mir am meisten Spaß.“Klassenkol­lege Diego Schantl steht auf das Programmie­ren von Mini-Robotern. Und Johannes Wagner aus der 2a: „Ich mag interaktiv­e Wettkämpfe, mir gefällt, dass wir gegeneinan­der antreten und unser Wissen am Tablet unter Beweis stellen können.“

Für die Schulleite­rin sind motivierte Jugendlich­e und ebenso motivierte Kollegen eine großartige Sache. „Wir bleiben an dem Thema ganz sicher dran.“

Ein starkes Signal: Das „Mobile Bethaus“des Kulturjahr­es

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KUZMICKI, KK (2) Lernen am Tablet ist an der MS Gamlitz unter Schulleite­rin Bianca Kremser (3. von links) selbstvers­tändlich
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STADT/FISCHER

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