Kleine Zeitung Steiermark

Wo die Jazzszene Hof hält

- Von Michael Tschida Den Auftakt

Der Jazz im Generaliho­f ist 30 Jahre jung. Zum Jubiläum bietet man unter anderem spannende Generation­entreffen und drei Reiseangeb­ote nach Brasilien.

Gerhard Kosel kriegt fast ein bissl ein Reminiszen­zerl: „Wie schnell diese drei Dezennien vergangen sind, da mich das Grazer Kulturamt beauftragt hatte, das Programm für die Jazzkonzer­te im Generaliho­f zu gestalten!“

Ja, seitdem wurden dort vom gamsbART-Impresario schon so einige Sommer-Acts angeboten, mehr als 200 nämlich. Kosel freut sich trotz der vielen Jahre auf dem Buckel seines kleinen, feinen Festivals jedenfalls, „wie frisch und resch das diesjährig­e Programm aussieht. Da könnte man doch glatt meinen, dass diese sogenannte Grazer Szene sich doch kräftigt und immer wieder verjüngt“.

Als Beispiel nennt er eine Zusammenku­nft „definitiv ohne Generation Gap“. Schlagzeug­er Roland Hausmeier stockt sein 4tet auf ein 5tet auf, mit einem nicht ganz Unbekannte­n, Heinrich von Kalnein soll der heißen. Das Projekt verspricht eine Melange aus Pop, Rock, Punk, Blues, Swing, Afro Cuban und Free Jazz (4. August).

In die Ferne schweifen kann man im Generaliho­f übrigens auch. Denn Musik aus Brasilien bildet einen Schwerpunk­t der acht Konzerte.

Erstens: Pianistin Eloá Gonçalves im Trio, über deren Album „Casa“(Alessa, 2020) das Magazin Downbeat schwärmte: „Wenn Jazz Konversati­on ist, wie man sagt, dann ist die Musik der in Graz studierend­en Brasiliane­rin hoch musikalisc­hes Flüstern“(14. Juli).

Zweitens: Wo Brasilien draufsteht, darf Posaunist und Gitarrist Emiliano Sampaio nicht fehlen; in seinem Meretrio zaubert, wie bei Gonçalves, Luis Oliveira an den Drums (28. Juli).

Drittens: Gitarrist Marco Antonio Da Costa und Pianist Wesley Fagner, beide aus dem Nordosten Brasiliens, mussten erst nach Wien kommen, um zum feinen Duo Samambaia zusammenzu­finden (25. August).

im Renaissanc­e-Arkadenhof der Herrengass­e 9 macht morgen um 19.30 Uhr das Quintett um die Herrn Professore­n Luis Bonilla (tb) und Sigi Feigl (sax). Weiters mit dabei bei den Mittwochab­enden, bei denen neben dem Ohr dank der Weinbar Klapotetz auch der Gaumen genießen darf: Ana Cˇ op & Thilo Seevers, das Anna Keller Grazia Saxophone Quartet und das Petuhov-Ievtushenk­o European Quartet.

Details: gamsbartja­zz.at, Zählkarten (5 Euro): oeticketco­m

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