Ein schillerndes Lebenszeichen
Heute beginnen die Filmfestspiele in Cannes. Nach einem Jahr Zwangspause wartet man an der Croisette mit großen Namen auf.
Das Kino ist nicht tot“, postulierte Cannes-Festival-Chef Thierry Frémaux zu Beginn der diesjährigen Programm-Pressekonferenz. Verlegt vom Mai in den Juli, soll nun nach einem Jahr Zwangspause ab heute mit den 74. Internationalen Filmfestspielen in Cannes ein schillerndes Lebenszeichen in die Welt geschickt werden.
Der Jahrgang 2021 übt sich nicht in pandemischer Zurückhaltung, sondern klotzt, so wie man es erhofft hat. Österreichische Beiträge gibt es mit Sebastian
„Große Freiheit“und „Moneyboys“zwar nur in der Nebenreihe Un Certain Regard. Das Programm strotzt ansonsten aber vor großen Kino-Namen. Etwa den ehemaligen Palmen-Gewinner
(„Dämonen und Wunder“) und
(„Das Zimmer meines Sohnes“). Dazu kommen spannende Filmemacher wie der Iraner der Russe
Sean Baker, Asghar Farhadi Kirill Serebrennikow,
und der aufgrund einer Verurteilung in Russland wohl wieder abwesend bleiben wird.
Über die Vergabe der Goldenen Palme entscheidet heuer unter Vorsitz des US-Regisseurs eine Jury, der außer ihm fünf Frauen (darunter die Wiener Regisseurin Jessica Hausner) und drei Männer angehören. Von den 24 Beiträgen stammen allerdings nur vier von Frauen, wie von der Französin
bringt nach seinem Vergewaltigungsdrama „Elle“diesmal die Liebesgeschichte zweier lesbischer Nonnen im 17. Jahrhundert an die Croisette, scheint also auch mit über 80 die Lust an der Provokation nicht verloren zu haben. Genauso wie der wilde Regiequerkopf der mit „Annette“das Festival eröffnet; dessen Trailer verspricht ein emotional und visuell überbordendes Drama – mit und Marion in den Hauptrollen und der Musik von den
zeigt sein Musical „The French Dispatch“, wie alle seine Werke mit All-StarBesetzung, zu der
Frances McDormand, Timothée Chalamet Bill Murray Sean Penn
gehören. Und traut sich nach seiner legendären Kolossalpleite „The Last Face“2016 als Regisseur wieder nach Südfrankreich – diesmal mit „Flag Day“.
In diesem Jahr wurde mit „Cannes Premières“sogar eine neue Sektion ins Leben gerufen. Regiegrößen wie
und darin vertreten.
Porträt von Spike Lee auf Seite 8
und
Oliver Stone, Todd Haynes Sascha Rettig
sind