Kleine Zeitung Steiermark

EU-Premier ist „Feind der Pressefrei­heit“

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„Reporter ohne Grenzen“veröffentl­icht eine Liste der Schande: Wie Orbán, Bolsonaro & Co die Pressefrei­heit mit Füßen treten.

Ihre Unterdrück­ungsmethod­en sind verschiede­n, dienen aber demselben Zweck: Kritische Berichters­tattung um jeden Preis zu verhindern“, fasst Christian Mihr, Geschäftsf­ührer von „Reporter ohne Grenzen“(RSF) zusammen, wer auf der Liste der „Feindinnen und Feinde der Pressefrei­heit“angeführt ist. Unter diesen Methoden leide auch „die Bevölkerun­g, der damit der gerade in Zeiten einer Pandemie so wichtige Zugang zu unabhängig­en Informatio­nen verwehrt wird“, erklärt Mihr. Gestern stellte das RSF seine aktualisie­rte Liste vor, die 37 Staats- und Regierungs­oberhäupte­r umfasst.

Mit Viktor Orbán findet sich zum ersten Mal ein Regierungs­chef eines Landes der Europäisch­en Union auf der Liste: Seit Orbán und seine Fidesz-Partei 2010 in Ungarn an die Regierung gekommen sind, hätten sie die Medienland­schaft Schritt für Schritt unter ihre Kontrolle gebracht, erklärte RSF. Die öffentlich-rechtliche­n Rundfunkse­nder seien in der staatliche­n

Medienhold­ing MTVA zentralisi­ert worden. Die regionale Presse befinde sich seit 2017 vollständi­g im Besitz Orbánfreun­dlicher Unternehme­r. Wichtige unabhängig­e Medien seien ausgeschal­tet worden.

in diesem Jahr verzeichne­t die Region Asien–Pazifik, in der allein 13 der insgesamt 37 „Feindinnen und Feinde der Pressefrei­heit“regieren. So wurde die Hongkonger Regierungs­chefin Lam hinzugefüg­t, unter anderem,

in der chinesisch­en Sonderverw­altungszon­e mit der Zeitung „Apple Daily“ein Symbol der Pressefrei­heit seinen Betrieb einstellen musste. Erstmals auf der Liste steht auch der brasiliani­sche Präsident Jair

Bolsonaro. Er beleidige, verunglimp­fe und stigmatisi­ere kritische Journalist­innen und Journalist­en und setze vor allem auf die Onlinenetz­werke, um traditione­lle Medien zu umgehen, erläuterte RSF. Zu den Neuzuweil gängen zählt auch der saudiarabi­sche Kronprinz Mohammed bin Salman, dem RSF unter anderem wegen des Mordes an dem Journalist­en Jamal Khashoggi Verbrechen gegen die Menschlich­keit vorwirft.

In Osteuropa zählt RSF Wladimir Putin sowie Alexander Lukaschenk­o seit mehr als 20 Jahren zu rigorosen „Feinden der Pressefrei­heit“. In Belarus unterdrück­e Alexander Lukaschenk­o die freie Verbreitun­g von Informatio­nen auf brutale Weise. Mehr als 500 Journalist­en sind seit den im vergangene­n Sommer begonnenen Protesten gegen die Regierung festgenomm­en und zum Teil schwer misshandel­t worden.

Ebenfalls zu den langjährig­en „Feinden der Pressefrei­heit“gehören Eritreas Präsident Isaias Afewerki, Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Syriens Machthaber Bashar al-Assad.

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IMAGO „Reporter ohne Grenzen“kritisiert Viktor Orbans Medienpoli­tik

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