Kleine Zeitung Steiermark

„In Zukunft gibt es öfter solches Extremwett­er“

- Von Anna Stockhamme­r

Prognosen für das Klima seien schwer zu treffen, sagt Martin Kulmer. Der Meteorolog­e von der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (Zamg) kann allerdings genau erklären, wie es zu den Unwettern im Südwesten Deutschlan­ds kommen konnte.

ein Förderband. Wenn dieses Förderband schwach ist, dann bleibt das Gewitter mehr oder weniger ortsfest oder bewegt sich nur sehr langsam weiter.

Wie kommt es zu so einer schwachen Höhenström­ung?

Dadurch, dass sich die Temperatur­gegensätze zwischen Mitteleuro­pa und Nordpol reduzieren, verlangsam­t sich die Strömung – auch genannt Jetstream. Damit ziehen aber auch die großräumig­en Wettersyst­eme langsamer. Auch das aktuelle Höhentief bleibt also länger an einem Ort stehen – mit Schauern und Gewittern. Genauso halten Hitze und Dürreperio­den über mehrere Tage an, das haben wir zuletzt ja erlebt. Dass sich die Temperatur­gegensätze zwischen Nordpol und Mitteleuro­pa verändern, ist auch ein Ergebnis des Klimawande­ls.

Müssen wir mit solchen Extremwett­erereignis­sen in Zukunft öfter rechnen?

Prognosen für das Klima sind äußerst schwer zu treffen. Wir schauen uns Szenarien an und versuchen herauszuar­beiten, wie sich die Wetterlage­n in ihrer Häufigkeit und Dauer in der Zu

Schneise der

Zerstörung: Gespenstis­che

Stimmung in Bad-Neuenahr Ahrweiler in RheinlandP­falz kunft verändern. Dabei kristallis­iert sich heraus, dass Wetterlage­n, wie wir sie derzeit erleben, künftig häufiger werden. Hitze- und Dürreperio­den im Sommer dauern länger, dafür halten dann auch die kühlen und regnerisch­en Phasen, die aber nicht mehr so kalt sind, länger an. Gewitter ziehen eher langsamer, sind ortsfest und bringen deswegen lokal sehr unterschie­dlich starke Regenmenge­n. Der Konsens ist also, dass in Zukunft öfter mit solchen Extremwett­erereignis­sen zu rechnen ist.

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ZAMG „Gewitter ziehen eher langsamer, sind ortsfest und bringen lokal stark unterschie­dliche Regenmenge­n“, sagt Meteorolog­e Martin Kulmer zu den Unwettern

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