„In Zukunft gibt es öfter solches Extremwetter“
Prognosen für das Klima seien schwer zu treffen, sagt Martin Kulmer. Der Meteorologe von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) kann allerdings genau erklären, wie es zu den Unwettern im Südwesten Deutschlands kommen konnte.
ein Förderband. Wenn dieses Förderband schwach ist, dann bleibt das Gewitter mehr oder weniger ortsfest oder bewegt sich nur sehr langsam weiter.
Wie kommt es zu so einer schwachen Höhenströmung?
Dadurch, dass sich die Temperaturgegensätze zwischen Mitteleuropa und Nordpol reduzieren, verlangsamt sich die Strömung – auch genannt Jetstream. Damit ziehen aber auch die großräumigen Wettersysteme langsamer. Auch das aktuelle Höhentief bleibt also länger an einem Ort stehen – mit Schauern und Gewittern. Genauso halten Hitze und Dürreperioden über mehrere Tage an, das haben wir zuletzt ja erlebt. Dass sich die Temperaturgegensätze zwischen Nordpol und Mitteleuropa verändern, ist auch ein Ergebnis des Klimawandels.
Müssen wir mit solchen Extremwetterereignissen in Zukunft öfter rechnen?
Prognosen für das Klima sind äußerst schwer zu treffen. Wir schauen uns Szenarien an und versuchen herauszuarbeiten, wie sich die Wetterlagen in ihrer Häufigkeit und Dauer in der Zu
Schneise der
Zerstörung: Gespenstische
Stimmung in Bad-Neuenahr Ahrweiler in RheinlandPfalz kunft verändern. Dabei kristallisiert sich heraus, dass Wetterlagen, wie wir sie derzeit erleben, künftig häufiger werden. Hitze- und Dürreperioden im Sommer dauern länger, dafür halten dann auch die kühlen und regnerischen Phasen, die aber nicht mehr so kalt sind, länger an. Gewitter ziehen eher langsamer, sind ortsfest und bringen deswegen lokal sehr unterschiedlich starke Regenmengen. Der Konsens ist also, dass in Zukunft öfter mit solchen Extremwetterereignissen zu rechnen ist.