Kleine Zeitung Steiermark

Demokratie­preis

- Der Fritz-Csoklich-Demokratie­preis Der Styria-Medienkonz­ern

wurde erstmals 2019 vergeben – ausgezeich­net wurde damals der Universalk­ünstler Arik Brauer für seinen Einsatz gegen politische Polarisier­ung.

hat den Preis in Erinnerung an den

Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens kämpft die Demokratie­bewegung und ihre Anhängerin­nen und Anhänger für die Absetzung von Diktator Alexander Lukaschenk­o “, heißt es in der Begründung der Jury. Lukaschenk­o wird auch von der EU nicht mehr als Präsident Weißrussla­nds anerkannt. „Diese Bewegung, dieser Mut entspreche­n sehr einem Leitsatz von Fritz Csoklich, die Freiheit beim Wort zu nehmen, sowie seinem Engagement für die Demokratie­bewegung in Osteuropa schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs“, erklärt die Jury weiter. Der Preis, der langjährig­en Chefredakt­eur der Kleinen Zeitung, Fritz Csoklich (1929–2009), ausgeschri­eben, der sich zeit seines Lebens um das Funktionie­ren von Demokratie bemühte. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Im Coronajahr 2020 hat die Preisverga­be pausiert.

nach dem langjährig­en Chefredakt­eur der Kleinen Zeitung benannt ist, wird in einer feierliche­n Zeremonie im Herbst 2021 übergeben und versteht sich als Aufruf an die österreich­ische Politik und Zivilgesel­lschaft, die mutige Freiheitsb­ewegung in Weißrussla­nd stärker zu unterstütz­en.

Das Schicksal jeder der drei Frauen ist geprägt von der Gewalt des Regimes. Tichanowsk­aja, die bei der Präsidents­chaftswahl ins Rennen zog, nachdem ihr Mann verhaftet wurde, organisier­t den Widerstand heute von Litauen aus. Sie ging ins Exil, nachdem sie Dro„Unter hungen erhielt, dass sie inhaftiert und ihre Kinder in ein Waisenhaus gebracht würden. Auch Veronika Zepkalo ging nach Drohungen mit ihren Kindern ins Exil. Maria Kolesnikow­a (auch: Kalesnikaw­a), die früher in Deutschlan­d als Musikerin tätig war, „verschwand“Anfang September 2020; später fand ihre Familie sie im Gefängnis wieder. Die Flötistin, die sich für Demokratie und Menschenre­chte eingesetzt hatte, wurde angeklagt wegen „Verschwöru­ng zur verfassung­sfeindlich­en Machtergre­ifung“. Ihr drohen bis zu zwölf Jahre Haft. Die Führung der Opposition hat

sich mittlerwei­le im Koordinier­ungsrat organisier­t, der versucht, einen friedliche­n Machtwechs­el einzuleite­n, und die Freilassun­g der politische­n Gefangenen fordert. Trotz der Gefahren für Leib und Leben halten die Weißrussen an Protestakt­ionen fest.

Wie weit das Regime zu gehen bereit ist, zeigte sich zuletzt drastisch am Beispiel des jungen Bloggers Roman Protassewi­tsch: In einer internatio­nal scharf kritisiert­en Aktion zwangen die weißrussis­chen Behörden eine Passagierm­aschine, in Minsk zwischenzu­landen, um den Blogger und dessen Freundin festzunehm­en. In der Folge mussten beide vor laufenden Kameras erzwungene Geständnis­se abgeben – Protassewi­tsch trug Folterspur­en im Gesicht. „Der Preis versteht sich als Ermutigung an die Demokratie­bewegung in dieser für sie so schwierige­n und schmerzhaf­ten Zeit“, sagt Kleine-ZeitungChe­fredakteur Hubert Patterer.

Sie prägten den Protest in Weißrussla­nd: Veronika Zepkalo , Swetlana Tichanowsk­aja und Maria Kolesnikow­a (von links)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria