Neuwagen sollen schon 2030 emissionsfrei sein
Klimaministerin hält Ziel für absolut realistisch und im Einklang mit Autokonzernen.
Norwegen hat sich das Ziel schon für 2025 gesteckt, die Niederlande und Slowenien ebenfalls für 2030: Neue Autos sollen dort keine CO2Verursacher mehr sein. Österreichs Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist überzeugt, dass auch Österreich beste Voraussetzungen hat, dieses Ziel 2030 zu erreichen. Das erklärte die Ministerin am Freitag bei der Präsentation des Mobilitätsplans, mit dem bis 2040 Klimaneutralität im Verkehrsbereich erreicht werden soll. Gewessler stützt sich in ihrem Optimismus auf die zuletzt in die Höhe geschnellten Zulassungszahlen bei Elektroautos, die bereits 14 Prozent der Neuzulassungen ausmachen. Zudem verwies sie auf Autokonzerne, die jüngst reihenweise Zeitpunkte für ihre Umstellung auf E-Mobilität genannt hatten.
Bei der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur gibt Gewessler auch jetzt schon zumindest dort Gas, wo das in ihrer Macht liegt: Bei der staatlichen Autobahngesellschaft Asfinag, die zu ihrem Ressort gehört. Schon Ende des Jahres werden mindestens alle 65 Kilometer E-Ladestationen installiert sein, wie Asfinag-Vorstand Josef Fiala berichtete. Derzeit gebe es 156 Ladepunkte, 200 sind es zum Jahresende. Binnen sechs Jahren sollen 200 Millionen Euro in den weiteren Ausbau sowie neue Rastplatz-Konzepte und Parkand Drive-Plätze fließen. Der gerade vorgestellte EU-Klimaplan peilt bis 2030 Ladestellen alle 60 Kilometer an.
Inzwischen laufen auch Evaluierungen über WasserstoffTankstellen für Lkw entlang der großen Verkehrsrouten. In Tirol und Salzburg sind die Landes-Energieversorger eingebunden, im Osten die OMV.
Zu den Säulen des Mobilitätsplans gehört wie mehrfach berichtet eine massive Stärkung der Schiene, deren Anteil am Güterverkehr von 31 auf 40 Prozent im Jahr 2040 steigen soll. Weitere Kernpunkte sind starke Verbesserungen für Radfahrer, Fußgänger sowie das Vorantreiben von E-Fuels für die Luftfahrt.