„Zauberwort heißt Tun und nicht Quatschen“
Grazer Unternehmensgruppe Kovac expandiert und steigt ins Beratungsgeschäft ein.
Angefangen habe einst alles mit „Lagerhallen-Idylle“und einer Schottergrube, wie es Christian Kovac ausdrückt. Der Grazer Unternehmer blickt auf das Einkaufs- und Fachmarktzentrum „Shopping Nord“, Teil der familieneigenen Unternehmensgruppe, zu der u. a. auch das Veranstaltungszentrum Seifenfabrik, Immobilienprojekte wie „Wohnen am Fluss“und das Stahlbearbeitungsunternehmen „Kovac Stahl“gehören. Wie ein roter Faden ziehe sich durch die mittlerweile mehr als 50-jährige Firmengeschichte, dass man von außen immer wieder mit diesem Satz konfrontiert wurde: „Das wird nie was, das könnt ihr vergessen“, so Kovac. Hätte man auf diese Stimmen gehört, wäre aus dem Gelände im Norden von Graz, Stichwort „Lagerhallen-Idylle“, ab 2008 kein Handelsstandort geworden und aus der alten Seifenfabrik 2003 kein modernes Veranstaltungszentrum. „Wir machen gerne die Dinge, über die andere sagen, das geht nicht“, so Kovac. Dabei habe man über die Jahre allein im Immobilienbereich 120.000 Quadratmeter entwickelt und ein Projektvolumen von gut 125 Millionen Euro bewegt. Aus all diesen Erfahrungen habe er mit seinem Team viel Know-how gewonnen, das er seit Kurzem auch am Markt anbietet. Die dafür geschaffene „Kovac Real Estate & Management“verstehe sich als Immobiliendienstleister, über den von der Projektentwicklung über Baumanagement bis hin zu Mieterund Objektmanagement eine große Palette abgedeckt werden soll. Die Handelskompetenz lasse man auch im Bereich Centermanagement einfließen. Letztlich gehe es um Beratung in den Segmenten Grund, Boden, Wohnen, Handel, Büro, Hallen und Logistik. Dafür greife man auf ein „breites Netzwerk an Partnern“zurück, sagt Kovac, der das Unternehmen gemeinsam mit Centerleiterin Heike Heinisser führt.
Insbesondere in der Immobilienentwicklung werde aus Sicht von Kovac „teilweise lieblos und nicht nachhaltig gebaut, zu kurzfristig und eindimensional gedacht“. Gerade in Hinblick auf den anhaltend hohen Bodenverbrauch müsse man sich „noch viel mehr Gedanken über die Nutzung und Revitalisierung alter Gebäude machen“. Oder aber auch darüber, wie sich bestehende, aber mäßig frequentierte Infrastruktur aufwerten lasse. „Das Zauberwort heißt Tun und nicht Quatschen.“Mehr denn je müsse es darum gehen, „neue Lösungswege zu finden und Extrameilen zu gehen“.
Im Vorjahr konnte die Firmengruppe übrigens den Auftrag für den Bau der neuen AMS-Geschäftsstelle GrazWest an Land ziehen. Das Objekt mit einer Nutzfläche von fast 7000 Quadratmetern soll im Sommer 2022 in Betrieb gehen.