Tunnelbautechniker: Weltweit einzigartige Ausbildung
In Eisenerz und im Zentrum am Berg werden Nachwuchsfachkräfte zu Österreichs Tunnelbau-Elite ausgebildet.
Es ist die zweite Auflage dieser ganz speziellen Ausbildungsschiene, die am Montag in einer Woche im steirischen Eisenerz startet. Bis Anfang November werden 16 Nachwuchsführungskräfte zu Tunnelbautechnikern ausgebildet. Dieses weltweit einzigartige Schulungsprogramm, das vom BFI Steiermark, der Austrian Tunnelling Association (ATA; ein Zusammenschluss der führenden Tunnelbaufirmen Österreichs) und der Montanuni Leoben initiiert wurde, zeichne sich insbesondere „durch den hohen Praxisanteil aus“, betont Karin Panzenböck, Leiterin des BFI-Bildungszentrums Leoben, die auf insgesamt 568 Unterrichtseinheiten verweist.
Für ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Ausbildung sorgt auch das von der Montanuni betriebene Zentrum am Berg am steirischen Erzberg. Die Forschungsinfrastruktur rund um den Bau und
Betrieb von Untertageanlagen, die auch im internationalen Umfeld ihresgleichen sucht, biete den Kursteilnehmern ein einzigartiges Umfeld für die Tunneltechnik. Inhaltlich decke man vom Bereich der Arbeitssicherheit über die Grundlagen des Tunnelbaus bis hin zur Einschulung auf Tunnelspezialgeräte – verbunden mit zahlreichen praktischen Übungen – eine hohe Bandbreite ab, so Panzenböck. Enthalten sind u. a. auch der Sprengschein, eine Ersthelfer-Ausbildung sowie die Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson.
Der damit einhergehende Aufwand ist auch für die Organisatoren beträchtlich: So werden die teils riesigen Spezialgeräte für den Tunnelbau, etwa Tunnelbohrer, Radlader und Bagger, extra für die Ausbildung aus Ländern wie Finnland oder der Schweiz angeliefert. Finalisiert wird die Ausbildung, die auch ISO-zertifiziert ist, mit einer Abschlussprüfung.