Kleiner Ausflug auf die große Seenschleife
Rund um den Klopeiner See lässt sich das spätere Sonnenbad am Badesteg auf dem Fahrrad genussvoll verdienen.
Es ist ein Abschied auf Zeit. Er fällt schwer genug. An einem klaren Sommermorgen mit risikoloser Aussicht auf einen strahlenden Tag am See an der Einfahrt zur Strandbadwiese vorbeizuradeln – das fällt unter Selbstgeißelung. Sie zahlt sich aber aus.
Es ist die östlichste Etappe der großen Kärntner Seenschleife. Rund 25 der 340 Kilometer langen Gesamttour durch Österreichs südlichstes Bundesland spannen sich hier auf. Die Runde führt vom Klopeiner See über den Kleinsee und Völkermarkter Stausee wieder zurück an den Klopeiner See.
Starten lässt sie sich überall – beispielsweise bei einem der Strandbäder an der Ostseite des Klopeiner Sees. Als Fahrtrichtung empfiehlt es sich, aufgrund der Charakteristik der Steigungen entlang der Tour, nach Westen loszufahren, also zunächst die Süduferstraße entlagzuradeln. Zwar geht es auf einem eigenen Fahrradweg parallel zur Straße gleich einmal bergauf, dafür belohnt einen beim Aussichtspunkt auf der Anhöhe ein schöner Blick auf den gesamten See und eine Abfahrt nach Seelach. Nächste StrandbadstegVerlockungen, nächste Selbstgeißelung: abbiegen Richtung Kleinsee. Dieses Mal ist es auch ein Abschied vom Trubel. Statt Sommerhitradio im Sonnenschirm-Eldorado füllt jetzt Vogelgezwitscher im
Wald die Gehörgänge.
Nächster Orientierungspunkt am Horizont ist die Kirche von Stein im Jauntal. Wie ein Adlerhorst klebt sie auf dem steilen, kleinen Felsen über dem verschlafenen Dorf. Dessen größte Attraktion findet außerhalb der Radsaison statt: Am ersten Sonntag im Februar gibt es hier den Brauch des „Striezelwerfens“. Es funktioniert, wie es klingt: Ministranten und Kirchensänger werfen nach dem Gottesdienst vom Balkon des Mesnerhauses „Agathe-Striezel“in die darunter wartende Menschenmenge. Die gesegneten Striezel sollen Mensch und Tier Gesundheit und Glück bringen. Beides kann man auch im Juli brauchen.
kommt in Form einer steilen Abfahrt über die letzte Geländekante hinunter an die Drau. Auf der gegenüberliegenden Flussseite geht es dann auf dem Stauseedamm mitten durch die zum Naturschutzgebiet erklärte und später zum Europaschutzgebiet aufgewertete Uferlandschaft. Erklärtafeln über hier lebende Vögel liefern ausreichend Gründe für kurze Zwischenstopps. Man sollte sie zum Kraftsammeln nützen. Es wird (zwar nur kurz) steil, bevor man die große Brücke über den Völkermarkter Stausee erreicht.
Einerseits ist hier, garniert mit einem Blick auf die dramatischen Gipfelketten der Karawanken im Süden, das Gröbste
den Kunst-Radwege, die sich über jeweils 25 Kilometer erstrecken, führen zum WernerBerg-Museum, zu alten Kirchen und modernen Skulpturen.