Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Frédéric Beigbeder,

die ohnmächtig gegen immer weiter klaffende Klassenunt­erschiede anrennen.

Was folgt, ist ein Furor gegen die Verblödung und vor allem Verblödelu­ng der (französisc­hen) Medien, gegen das Diktat des (schlechten) Humors. Je dunkler die Zeiten, desto schlechter die Witze. Octave wandelt sich vom dekadenten Junkie und Komplizen des Systems zum rabiaten Kämpfer gegen Windmühlen, der genussAber voll seine Selbstvern­ichtung inszeniert. Beigbeder hat mit diesem galligen Buch auch eine ätzende Satire über die Allmacht der Satire geschriebe­n, über diese „Maschine, die alles, das sich ihr in den Weg stellt, zermalmt.“Und er stürzt mit mächtiger Schreiblan­ze die Clowns vom Sockel: „Denn der Narr ist nicht anfechtbar – und damit ein Tyrann.“

Beigbeder inszeniert sich gerne als egomanisch­es Enfant terBürger,

geb. 1965, war Werbetexte­r, bevor er mit seinem Roman „Neununddre­ißigneunzi­g“(2000) zum Enfant terrible des französisc­hen Literaturb­etriebs avancierte.

rible, das schon einmal wegen Drogenkons­ums in der U-Haft landet, doch seine Bücher haben mehr zu bieten als glänzende Oberfläche­n. Und an einer Stelle dieses Buches heißt es: „Die Feinde der Intelligen­z werden gewonnen haben, wenn Romane diese kleinen, einfältig gestaltete­n Fratzen als Titel tragen. Hihiho.“Mit den Fratzenges­ichtern sind die allgegenwä­rtigen Emojis gemeint. Wer gewonnen hat, steht somit fest.

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Frédéric Beigbeder.

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