Zur Person
die ohnmächtig gegen immer weiter klaffende Klassenunterschiede anrennen.
Was folgt, ist ein Furor gegen die Verblödung und vor allem Verblödelung der (französischen) Medien, gegen das Diktat des (schlechten) Humors. Je dunkler die Zeiten, desto schlechter die Witze. Octave wandelt sich vom dekadenten Junkie und Komplizen des Systems zum rabiaten Kämpfer gegen Windmühlen, der genussAber voll seine Selbstvernichtung inszeniert. Beigbeder hat mit diesem galligen Buch auch eine ätzende Satire über die Allmacht der Satire geschrieben, über diese „Maschine, die alles, das sich ihr in den Weg stellt, zermalmt.“Und er stürzt mit mächtiger Schreiblanze die Clowns vom Sockel: „Denn der Narr ist nicht anfechtbar – und damit ein Tyrann.“
Beigbeder inszeniert sich gerne als egomanisches Enfant terBürger,
geb. 1965, war Werbetexter, bevor er mit seinem Roman „Neununddreißigneunzig“(2000) zum Enfant terrible des französischen Literaturbetriebs avancierte.
rible, das schon einmal wegen Drogenkonsums in der U-Haft landet, doch seine Bücher haben mehr zu bieten als glänzende Oberflächen. Und an einer Stelle dieses Buches heißt es: „Die Feinde der Intelligenz werden gewonnen haben, wenn Romane diese kleinen, einfältig gestalteten Fratzen als Titel tragen. Hihiho.“Mit den Fratzengesichtern sind die allgegenwärtigen Emojis gemeint. Wer gewonnen hat, steht somit fest.