Postfuchs hilft bei Mitarbeitersuche
Im Rittern um Tourismus-Mitarbeiter versucht Simon Bauernhofer etwas ganz anderes.
Die 15.000-fach in oststeirischen Postkästen gelandete Botschaft ist so unübersehbar wie unmissverständlich: „Bewirb dich bei uns!“steht da in dicken rosaroten Lettern und nebenan gleich eine ganze Reihe an offenen Stellen vom Sous Chef bis zur Küchenhilfe. „Wir haben einmal etwas anderes probiert. Und es funktioniert“, erzählt Simon Bauernhofer. Der Hotelier und Wirt baut auf der Brandlucken gerade sein Naturparkhotel aus und will im Herbst von 52 auf 60 Beschäftigte aufstocken. „Wir könnten auch jetzt schon in jedem Bereich Verstärkung brauchen“, berichtet Bauernhofer – so wie aktuell praktisch jeder Tourismusbetrieb. Einen Grund für die Probleme der Branche ortet er darin, „dass wir das Wochenende nicht wegdiskutieren können“.
Weil die Mitarbeitersuche für Gastro und Hotellerie derzeit einem Glücksspiel gleiche, haben man es mit einem Flugblatt in 17 Gemeinden probiert. Und die Leute dabei so angeschrieben, wie man halt so spricht, so Bauernhofer: „Weil ich die ganze Werbe- und Unternehmersprache schon so satt hatte.“„Gesucht sind Typinnen und Typen, klasse Leit’ und g’schmeidige Kampl“steht da zum Beispiel weiß auf schwarz.
Was auffällt: Deutlich mehr Raum als den Anforderungen wird „Zuckerln“für Mitarbeiter in spe gewidmet: Diese reichen von „bergigen Dienstzeiten, die individuell anpassbar“seien, bis freie Kost und Logis und Benutzung der Wellnessanlagen.
Die Chefs seien „nette Leit’ (sagt man)“steht ebenso augenzwinkernd am Flugblatt wie die Aufforderung, dass unter den Interessenten „die Mutigen gleich selbst vorbeikommen“. Und tatsächlich: „Wir haben schon erste Probetage, viele haben sich gemeldet und einige sind tatsächlich persönlich vorbeigekommen.“