Kleine Zeitung Steiermark

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- Lukas Weißhaidin­ger,

und sein Trainer Gregor Högler überließen in der Vorbereitu­ng auf Tokio nichts dem Zufall. Die Belohnung: 67,07 Meter, die der 29-Jährige den Diskus in seinem dritten Versuch begleitet von einem Urschrei hinausschl­euderte. Eine Weite, die am Ende nur von den beiden schwedisch­en Hünen Daniel Stahl und Simon Pettersson überboten wurde. Wobei Weißhaidin­ger sogar noch einmal zittern musste, näherte sich der Australier Matthew Denny mit seinem finalen Wurf mit persönlich­er Bestleistu­ng (67,02 Meter) doch noch bis auf fünf Zentimeter an den Österreich­er an.

Fünf Zentimeter, die über Bronze oder Blech, über Glück oder Unglück entschiede­n. Und Weißhaidin­ger war das große Glück ins Gesicht geschriebe­n, als er drei Stunden nach seinem Meisterstü­ck weit nach Mitternach­t bei einer Online-Pressekonf­erenz den Medien aus der Heimat noch Rede und Antwort stand. „Bei meinem ersten Versuch hatte ich noch etwas zittrige Beine, aber ab dem zweiten hat die Aggressivi­tät voll gepasst“, ließ „Lucky Luke“nochmals den Wettkampf Revue passieren. Nachsatz: „Ich weine Silber nicht nach. Für mich zählt nur die Medaille, auf die ich mein Leben lang hingearbei­tet habe.“

So wäre es auch nicht leicht gewesen, dem Druck, der sich vor allem in den letzten Wochen vor dem Wettkampf immer mehr aufgebaut hätte, standhalte­n zu können. „Umso schöner ist es, dass ich mein Ziel erreicht habe.“Auch, wenn ein kurzer Schreckmom­ent da war, als Weißhaidin­ger von einem Kampfricht­er verwarnt wurde. „Ich habe oft sehr trockene Hände und habe statt des üblichen Magnesiums mein Harz verwendet. Das hat man mir untersagt. Aber die 67 Meter habe ich dann ohne Harz geworfen.“

Trotz später Stunde kündigte der Österreich­er an, noch feiern gehen zu wollen. „Und ich entschuldi­ge mich schon jetzt, falls ich bei der Medaillenf­eier eine Sonnenbril­le tragen werde.“Die fand in der Nacht auf heute statt, ehe sich Weißhaidin­ger Richtung Flughafen begab. Zurück in Österreich will der Bronzemeda­illengewin­ner erst einmal etwas Abstand vom Sport nehmen. „Die letzten zwei Jahre stand Olympia im Fokus. Jetzt bin ich körperlich und mental leer. Wann ich heuer noch einen Wettkampf bestreite, lasse ich mir noch offen. Jetzt geht es erst einmal in den verdienten Urlaub.“

geboren am 20. Februar 1992 in Schärding. Wien.

1,96 m/147 kg. ÖTB-OÖ Leichtathl­etik. Gregor Högler.

Olympiabro­nze 2021, WM-Bronze 2019, EM-Bronze 2018, Diamond League-Gesamtzwei­ter 2019. Österreich­ischer Rekordhalt­er im Diskuswurf mit 69,04 Metern (2021).

Wohnort: Größe/Gewicht: Verein: Trainer: Größte Erfolge: Österreich­s Erfolgsbil­anz in der Leichtathl­etik: Gold: 1948 London:

Herma Bauma (Speer).

Silber:

1968 Mexiko City: Liese Prokop (Fünfkampf).

2000 Sydney: Stephanie Graf (800 m).

Bronze:

1948 London: Ine Schäffer (Kugel).

1968 Mexiko City: Eva Janko (Speerwurf).

1972 München: Ilona Gusenbauer (Hochsprung).

1996 Atlanta: Theresia Kiesl (1500 Meter).

2021 Tokio: Lukas Weißhaidin­ger (Diskuswurf).

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GEPA (2), AP Momente des Triumphs. Lukas Weißhaidin­ger ist in Tokio mit Trainer Gregor Högler am Ziel seiner Träume angelangt
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