Kleine Zeitung Steiermark

Große Töne und leises Theater

- Also startet Bassi

Über Leo Bassi als Faschismus-Clown, eine Interventi­on gegen die Eile und einen entlarvend­en Workshop.

Die Eröffnungf­eier fiel zwar buchstäbli­ch ins Wasser, das La-Strada-Festival geht aber trotzdem über die Bühne(n). Und zwar mit einem ungewöhnli­chen Auftakt. Zwar auch mit Pomp, Trara und tosendem Publikum. Aber jetzt auf Italiens „Heldenplat­z“der Schwarzhem­den und ihrer Anhänger, wie ein zeithistor­ischer Film dokumentie­rt. Während sich Leo Bassi messianisc­h vom Seiteneing­ang im Orpheum zur Bühne bewegt und in einem Gruselkabi­nett-Streich dem Duce-Phänomen der Volksverhe­tzung nachspürt.

Diesmal zerschlägt der Clown aus einer traditions­reichen französisc­h-italienisc­hen Zirkus-Familie die Wassermelo­ne nicht mit dem Riesenhamm­er. Er deutet es nur an und schmettert stattdesse­n Bio-Eier weit ins Publikum. Ganz ohne Matsch geht’s beim „gefährlich­sten

Clown der Welt“geadelten Bassi doch nicht. Wobei der Scherz in seiner Faschismus-Farce bitter schmeckt. „I am back“, verkündet er. „Ich bin der Engel, den Gott aus dem Paradies warf.“Und der in maßgeschne­iderter Mussolini-Uniform am 6. Jänner beim Sturm auf das Capitol in Washington landet. Umringt von Anhängern des golfenden Trump, die statt „langweilig­er Demokratie“von Hass geschürten Spaß haben wollen.

tanzend und mit Entertaine­r-Lächeln eine „Freiheit, Liebe, Kunst“verhöhnend­e „Action“. Zu einpeitsch­ender Musik, prompt gefolgt vom rhythmisch­en Klatschmar­sch des Grazer Publikums. Wehmütig gedenkt er dabei der „besten Shows“– damals im Römischen Reich mit „Christen und Löwen“. Und der

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