Zeigen Sie doch einfach Bein!
Keine Angst vor kurzen Hosen: Die einst strengen Regeln der Herrenmode sind längst passé. Dank Streetwear ist die kurze Hose kein Streitfall mehr.
Männer und kurze Hosen, das ist keine einfache Kombination. Welche Länge, welche Farbe, welcher Stoff und überhaupt: Welche Schuhe trägt man dazu? Würden wir uns jetzt an die Gralshüter der klassischen Männermode halten, dann ist es eigentlich ganz einfach: „Ganz gleich wie schön Ihre Beine sind, ganz gleich, ob alle anderen auch Shorts tragen, ganz gleich wie heiß es ist: Kurze Hosen sind und bleiben stilistisch zweifelhaft und haben außerhalb von Ferienorten, Strandbädern und Privatgrundstücken nichts zu suchen“, wie Bernhard Roetzel, Experte für Männermode in seinem Standardwerk „Der Gentleman – Handbuch der klassischen Herrenmode“schreibt. Gerade einmal eine Seite der 360 schweren Stilbibel ist der kurzen Hose gewidmet, selbst den Hosenträgern wird hier mehr Platz eingeräumt. Wenn es denn schon sein muss, dann die klassischen Khaki-Shorts, wie sie etwa bei Safaris getragen wird. Damit würden wir also den Sommer über nicht allzu weit kommen.
Wie gut, dass die klassische Herrenmode längst von einem frischen Wind namens Streetwear umweht wird. Selbst die klassischen Modegrößen von Louis Vuitton bis Prada kombinieren klassische Schnitte mit Streetwear und weiten somit auch die Einsatzmöglichkeiten aus. Die Trennung von Freizeit- und Businessmode ist also längst aufgehoben. Das ermöglicht auch bei den Shorts eine breite Palette an Kombinationsmöglichkeiten – auch für das Büro. Nur einen Eindruck sollte man dann vermeiden: schludrig und schlampig. Ansonsten gilt die Devise: Zeigen Sie doch einfach hin und wieder mehr Bein!