Kleine Zeitung Steiermark

95 Athleten inhaftiert

Repressali­en gegen Sportler sind fast Alltag.

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Amnesty Internatio­nal kritisiert Repressali­en gegen Sportler in Weißrussla­nd. Etliche mussten ihre Karriere und ihre Freiheit aufgeben, weil sie sich gegen die Menschenre­chtsverlet­zungen in ihrem Land aussprache­n. Nach Angaben der Belarusian Sport Solidarity Foundation sind bisher 95 Athleten wegen der Teilnahme an friedliche­n Protesten inhaftiert worden.

Im August 2020 unterzeich­neten mehr als 1000 Sportler einen offenen Brief, in dem neue Wahlen, das Ende von Folter und Misshandlu­ngen sowie keine weiteren Festnahmen friedliche­r Protestier­ender gefordert wurden. Sieben von ihnen sind jetzt wegen politische­r Vergehen angeklagt, 35 Athleten und Trainer aus den Nationalte­ams ausgeschlo­ssen worden.

Die Sportler gaben für den Bericht „Belarus: Crackdown on Athletes“an, ins Fadenkreuz geraten zu sein, weil Sport für Präsident Alexander Lukaschenk­o eine besonders wichtige Rolle spiele. Der Präsident ist begeistert­er Amateur-Eishockeys­pieler und war bis Dezember 2020 selbst Vorstand des Nationalen Olympische­n Komitees. In Weißrussla­nd untersteht die Sportverwa­ltung laut Amnesty Internatio­nal der direkten Kontrolle der Regierung unter Alexander Lukaschenk­o. Sportler werden vom Staat begünstigt und von der Gesellscha­ft geliebt, daher überrascht es nicht, dass Athleten, die sich kritisch äußern, zum Ziel von Repressali­en werden.

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