Weniger Parteipolitik im ORF
SPÖ-Mediensprecher Jörg Leichtfried im Gespräch über die Zukunft des ORF, politischen Druck und das Schließen der Streaminglücke.
Zentral sind, wie oben angeführt, Reformen im Digitalbereich. Es braucht eine Weiterentwicklung des öffentlichrechtlichen Auftrags, die Aufhebung der übermäßigen Beschränkungen des Online-Angebots, digitale Entwicklungsfreiheit und Ermöglichung neuer Angebote, um der modernen Mediennutzung des Publikums gerecht zu werden. Zudem ist die Schließung der Streaming-Lücke bei der Finanzierung des ORF und die langfristige Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit notwendig.
Private Konkurrenten wollen eine Werbebeschränkung für den ORF und das Ende von orf.at, um einen fairen Wettbewerb zu gewähren. Eine gute Idee?
Werbebeschränkungen – inhaltlich, zeitlich – sind im Sinne des Wettbewerbs in gewissem Ausmaß sinnvoll. Es ist beispielsweise nicht Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Teleshopping oder Call-in-Gewinnspiele zu betreiben. Im digitalen Zeitalter nutzen jedoch überzogene Werbebeschränkungen vorrangig internationalen OnlineKonzernen wie Google und Co., nicht privaten heimischen Medienunternehmen. Der ORF muss auch im Internet präsent sein.