Es ist nicht genug, sondern es reicht!
„Genug ist genug!“- Sind Ihnen diese Worte bekannt? Natürlich, aber nur aus der Politik. Auch viele Elementarpädagogen*innen empfinden so wie ich: Es ist nicht genug, sondern es reicht!
Haben das unsere Politiker*innen noch nicht erkannt? Wir sind am Ende mit unseren Kräften und es bleibt zu wenig Zeit für das einzelne Kind. Unsere Arbeit mit Kindern ist nicht nur ein Beruf, sondern Berufung und wir sind mit dem Herzen dabei. Doch uns fehlen adäquate strukturelle Rahmenbedingungen, um eine gute Qualität in unseren Einrichtungen sicherzustellen. Wir beobachten und dokumentieren, doch Papier ist geduldig. Es gibt fast kein junges Personal; warum wohl? Kein attraktives Gehalt, erst recht keine Lobby, darüber hinaus fehlen männliche Kollegen komplett und unsere Arbeitsverträge gleichen einem Hohn. Außerdem werden wir nicht ernst genommen und während der Corona-Pandemie sind wir komplett alleine gelassen worden. Das hat uns unsere letzten Kräfte geraubt.
Wir arbeiten nach dem uns vorgegebenen, bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich und sollten daher meines Erachtens auch zum Ministerium für Unterricht und Bildung gehören und nicht zum Ministerium für Frauen, Familie und Jugend. Ich hätte für meine Kollegen*innen und mich gerne ein Ministerium, das für uns da ist. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht, welche Corona-Maßnahmen für uns relevant sein werden, wenn wir in einer Woche starten! Viel Handlungsspielraum bleibt uns daher nicht, um eine sichere Umgebung für die Kinder und Eltern zu organisieren. Wenn die Politik nicht bald handelt, wird es bald keine qualitativ hochwertige Betreuung mehr geben.
Das finde ich sehr traurig!
Leiterin Kinderkrippe Sinabelkirchen
ist Niederösterreich, wo schon seit Mai flächendeckend in Kindergärten getestet wird.
Übrigens: Alle Grazer mit Kind in einer Betreuungseinrichtung haben von der Stadt in einer eigenen Aktion einen Lollipop-Test zum Ausprobieren zugeschickt bekommen.