Ein Schatten über der Rückkehr des Lauffests
Sieger Hurisa wurde disqualifiziert, ein Halbmarathon-Teilnehmer starb im Spital.
Zweieinhalb Jahre hatte Corona die großen Marathons in aller Welt auf Eis gelegt – Wien wollte am Sonntag die Rückkehr der Lauffeste einläuten, rund 26.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (17.500 kamen am Sonntag ins Ziel) waren bei besten, wenn auch zu warmen Bedingungen und unter strengen Hygieneauflagen auch dabei.
Insofern wurde das bitter benötigte „Zeichen an die Welt“ gesendet, dass sich Veranstalter Wolfgang Konrad gewünscht hatte. Und doch schwebte ein dunkler Schatten über der 38. Auflage. Denn ein 40-jähriger Teilnehmer am Halbmarathon brach unmittelbar vor der Ziellinie vor dem Burgtheater zusammen und verstarb trotz perfekt und schnell funktionierender Rettungskette kurz darauf im Spital.
Und auch in der Eliteklasse gab es Dramatik. Denn der Äthiopier Derara Hurisa, der nach 2:09:22 Stunden als erster das Ziel erreichte, musste kurz darauf disqualifiziert werden: Seine Schuhe hatten eine zu dicke Sohle. Und so war der Kenianer Leonard Langat schließlich der Sieger der 38. Auflage des Wien-Marathons. Bei den Frauen triumphierte Langats Landsfrau Vibian Chepkirui (2:24:29 Std.). Die Streckenrekorde wurden bei den zu hohen Temperaturen und nach der langen Pause für Marathons deutlich verpasst.
Aus österreichischer
Sicht
gab es Siege über die Halbmaraton-Distanz durch Eva Wutti bzw. Andreas Stöckl zu bejubeln, die Marathon-Staatsmeistertitel holten sich in Abwesenheit der schnellsten ÖLV-Athleten Martin Mistelbauer (2:29:26) und Victoria Schenk (2:46:25).
Ergebnisse des 38. Vienna City Marathons – Männer:
1. Leonard Langat (KEN) 2:09:25 Std.; 2. Betesfa Getahun (ETH) 2:09:42; 3. Edwin Kosgei (KEN) 2:10:10. Weiter: 14. und Staatsmeister Martin Mistelbauer (AUT) 2:29:26;
17. Hans-Peter Innerhofer (AUT) 2:32:56 Derara Hurisa (ETH/2:09:22) wegen unerlaubter Schuhe disqualifiziert. Frauen: 1. Vibian Chepkirui (KEN) 2:24:29 Std.; 2. Meseret Dinke (ETH) 2:25:31; 3. Gelete Burka (ETH) 2:25:38. Weiter: 9. und Staatsmeisterin Victoria Schenk (AUT) 2:46:25; 15. Sarah Längle (AUT) 3:10:36.
Halbmarathon (21,097 km) – Männer:
1. Andreas Stöckl (AUT) 1:12:14 Std.; 2. Peter Herzog (AUT) 1:12:33; 3. Valentin Pfeil (AUT) 1:12:33.
Frauen:
1. Eva Wutti (AUT) 1:16:14; 2. Anja Fink (SLO) 1:16:26; 3. Cornelia Stöckl-Moser (AUT) 1:22:03