Traumerfüllung mit dem Ticket für den Ryder Cup
Bernd Wiesberger hat Sportgeschichte geschrieben: Er qualifizierte sich als erster Österreicher für das europäische Ryder-Cup-Team.
Sie war nichts für schwache Nerven, die Schlussrunde beim European-Tour-Turnier in Wentworth in der Nähe von London. Abgesehen von der dramatischen Entscheidung um den Turniersieg, den sich am Ende der US-Amerikaner Billy Horschel holte, lief ein spannender Kampf um das letzte Fixticket für das europäische Ryder-Cup-Team. Für den legendären Wettkampf der Kontinente gegen die USA, der von 24. bis 26. September in den Vereinigten Staaten in Whistling Straits gespielt wird.
Bernd Wiesberger war in diesem Kampf mittendrin– als der Spieler, der gejagt wurde. Der Österreicher hatte die beste Ausgangslage, musste aber bis zum letzten Putt zittern, um sich seinen großen Traum zu erfüllen. Er brachte eine ParRunde (72 Schläge) ins Klubhaus, die ihn auf den geteilten 20. Endrang brachte. Unter den Jägern befanden sich Justin Rose (ENG), Shane Lowry (IRL) und Matthew Fitzpatrick (ENG). Rose hätte gewinnen müssen, um den Burgenländer abzufangen, was dem MajorSieger nicht gelang. Lowry benötigte ein Top-3-Ergebnis, auch er scheiterte. Die größte Gefahr ging von Fitzpatrick aus, der Wiesberger auch kurzfristig aus dem Team bugsierte – ehe ihm am 17 Loch die Nerven versagten: Da fabrizierte der Brite ein Tripple-Bogey und der Österreicher war wieder im Team. Für Fitzpatrick kein Problem:
Er sicherste sich über die Weltpunkte ein fixes Ticket.
Ryder Cup war nicht nur ein großes Saisonziel, sondern auch ein wichtiges Karriereziel für mich. Ich bin überglücklich über die Qualifikation und sehr stolz auf die Art und Weise, wie wir uns diesen Platz in den letzten drei Wochen erspielt haben“, meinte ein überglücklicher Wiesberger nach der Runde. Es waren keine einfachen 18 Löcher für den 35Jährigen, der Druck war extrem, wie er bestätigte: „Der heutige Tag war sicherlich nicht leicht und das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend. Aber es hat für die Qualifikation gereicht und das ist der wesentliche Punkt. Die letzten drei Wochen haben einiges an Substanz gekostet und ich werde mich in den nächsten Tagen mit den logistischen Vorbereitungen für den Ryder Cup beschäftigen“, erklärte er noch auf dem Weg zum Flughafen in London. Davor
hatte es gleich nach dem Turnier noch ein erstes Meeting mit Ryder-CupKapitän Padraig Harrington und seinen Assistenten gegeben.
Ein starkes Turnier absolvierte Matthias Schwab, der mit einem Gesamtscore von 274 Schlägen den geteilten zwölften Rang erspielte. „Jetzt freue ich mich auf mein erstes Turnier Ende September auf der PGA-Tour“, sagte der Steirer.
Legends-Tour verpasste Markus Brier bei der Scotish Open seinen ersten Sieg nur knapp, er unterlag im Stechen dem Franzosen
Thomas
Levet.