Hinreißende Fußballoperette mit vielen Gags und Sexappeal
Mitreißende und schwungvolle Eröffnungspremiere von „Roxy und das Wunderteam“an der Volksoper Wien.
Roxy heißt die selbstbewusste Nichte eines schottischen Mixed-Pickles-Herstellers, die vor ihrer eigenen Hochzeit flüchtet und lieber mit der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft an den Plattensee ins Trainingslager fährt. Turbulent wird es dort, als noch Schülerinnen eines Mädchenpensionats auf die jungen Sportler treffen. Doch es gibt ein Happy End, denn die Ungarn besiegen England in Budapest und Roxy kriegt nach einigen Verwirrungen ihren feschen Mittelstürmer Gjurka: Das ist die doch etwas seichte Geschichte von „Roxy und das Wunderteam“einer 1937 uraufgeführten Operettenrarität von Paul Abraham, die an der Volksoper als Eröffnungspremiere gezeigt wird.
In einer aktualisierten Textfassung durch Christoph Wagner-Trenkwitz und Regisseur Andreas Gergen hat dieser eine sprühende Revue mit hohem Tempo, vielen Ideen, Gags und Sexappeal inszeniert. Die beweglichen Kulissen vom Landhaus bis zum Stadion (Sam Madwar) erlauben schnelle Szenenwechsel und werden durch Video-Projektionen ergänzt.
Mitreißend sind auch die Choreografien (Francesc
Abós), bei der das gesamte, mit guten Musical-Stimmen singende Ensemble ohne Schwachstellen mitwirkt: Die entzückende Katharina Gorgi als Roxy kann nicht nur wunderbar singen und steppen, sondern auch Geige spielen. Ihr schüchterner Mittelstürmer Gjurka wird Jörn-Felix Alt ideal verkörpert. Der Kärntner Peter Lesiak ist der lebenslustig leichtfertige Tormann Jani Hatschek, ein echter Womanizer, der phänomenal spielt, singt und tanzt. Sam Cheswick, ein geiziger Schotte, stilecht mit Kilt bekleidet, wird vom Hausherrn Robert Meyer mit viel Schmäh gespielt. Weiters gefallen noch Juliette Khalil als quirlige Ilka, Julia Koci als gestrenge Pensionatsdirektorin, Marco Di Sapia als ernster Baron und Wagner-Trenkwitz als spaßiger Fußballkommentator. Wunderbar singt und tanzt auch der Jugendchor.
Abrahams zwischen Csárdas, Operettenseligkeit, Musical und Jazz changierende Musik ist beim Volksopernorchester unter Kai Tietje in besten Händen. Da wird mitreißend und schwungvoll musiziert. Stehende Ovationen!
Termine & Karten: volksoper.at