Wenn 14 PS und zwei Promille auf einen Baum treffen
Der Lenker eines Oldtimer-Kleinstwagens krachte gegen einen Baum. Die Frage: Lag es an seiner Alkoholisierung?
Der 14. Juni war mit vier Unfällen ein arbeitsreicher Tag für die Einsatzkräfte rund um Stubenberg. Am Nachmittag kam ein 44-Jähriger mit seinem kleinen Vespa-400-Oldtimer von der Straße ab und krachte ohne Sicherheitsgurt gegen einen Baum. Das Problem oder eines der vielen Probleme dabei: Er hatte an die zwei Promille Alkohol im Blut, was ihn ans Straflandesgericht Graz vor Richter Andreas Lenz bringt.
An den Unfall kann er sich nicht erinnern. Seine Frau auf dem Beifahrersitz war nur zwei Tage im Krankenstand, er selbst
Alfred Lobnik lag 12 Tage im künstlichen Tiefschlaf: gebrochenes Schulterblatt, sieben gebrochene Rippen, Milzriss, Riss in der Niere.
„Das heißt, Sie wurden viel schwerer verletzt?“, fragt der Richter. – „Gott sei Dank, ja.“Der Notarzt war schnell zur Stelle – er war nur ein paar Hundert Meter entfernt gewesen, wo er gerade zwei verunfallte Motorradfahrer versorgte. in entgegenkommender Autofahrer sah noch, wie der Kleinstwagen (14 PS, 360 Kilo, 60 bis 80 km/h bergab mit Rückenwind) bergab „schwanzelte“. „Der Fahrer hat es aber noch abgefangen.“Der Lenker eines BMW, der vor diesem Zeugen fuhr, habe dem VespaFahrer noch gedeutet, er soll langsamer fahren, damit er nicht ins Stauende beim Bikerunfall hinter der Kurve kracht.
Da bremste der Fahrer des Oldtimers, schleuderte Richtung VW-Bus des Zeugen, riss
Edas Steuer aber rechtzeitig herum – und ab über die Böschung. „Danke dafür“, sagt der Zeuge. – „Danke für die Erste Hilfe!“, gibt der Unfalllenker zurück. r ist tatsachengeständig, die Alkoholisierung bestreitet er nicht. Aber er glaubt nicht, dass sie den Unfall ausgelöst hat, sondern ein technischer Defekt. Der Kfz-Sachverständige wird sich das Wrack genau ansehen. Die Beifahrerin hat einen Tipp für ihn: „Plötzlich hat das Rad links hinten blockiert, als ob wir einen Anker geworfen hätten.“– Vertagt.
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