Fast eine Tonne Fleisch im Auto geschmuggelt
Zoll geht verstärkt gegen illegale Einfuhr von Lebensmitteln vor. Es droht ein „Seuchenimport“.
Meist sind es ja nur kleine essbare Mitbringsel aus dem Urlaub, die den Einfuhrbestimmungen in Österreich nicht entsprechen und abgenommen werden müssen. Der Zoll hat in den letzten Jahren aber auch einige „dicke Fleischbrocken“beschlagnahmt. Seit 2015 wurden insgesamt fast 100 Tonnen verbotener Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen.
Mit Schwerpunktkontrollen versuchen die Finanzbehörden, den Schmugglern das Handwerk zu legen. Im März 2020 fiel Zollbeamten auf der A 25 bei Pucking (OÖ) ein überladener Mercedes Sprinter mit moldawischen Kennzeichen auf. Diensthund „Ben“musste nicht lange schnüffeln: Neben 1600 Zigaretten und 23 Liter Alkohol waren mehr als 900 Kilo Schweine- und Hühnerfleisch geladen. Ein weiterer KleinLkw aus Moldawien war am selben Tag mit 130 Kilo Schweinefleisch unterwegs. Ganze Spanferkel fanden sich unter der beschlagnahmten Ware.
Mit der Vernichtung verbotener Lebensmittel durch den Zoll gehe es nicht nur um den Schutz der Konsumenten und der Wirtschaft, sondern auch der Tier- und Pflanzenwelt, betont Finanzminister Gernot
Blümel (ÖVP). Bei tierischen Produkten besteht die Gefahr der Einschleppung gefährlicher Seuchen wie der Afrikanischen Schweinepest. Deren Mitnahme ist im Reiseverkehr weitgehend verboten, bei der gewerblichen Einfuhr unterliegen tierische Produkte strengsten Kontrollen durch Grenztierärzte.
Ähnliches gilt auch für pflanzliche Produkte: Auch hier könnten eingeschleppte Schädlinge und Pflanzenkrankheiten ganze landwirtschaftliche Kulturen zerstören. Am Ende der Kette ist aber auch immer die Gesundheit des Menschen gefährdet.