Kleine Zeitung Steiermark

Die Woche der Entscheidu­ng

Noch wird sondiert, aber: Elke Kahr muss sich nun entscheide­n, mit wem sie konkret verhandeln will.

- Elke Kahr Kurt Hohensinne­r KPÖ-Chefin Elke Kahr Thomas Fras Steiner Gerald Winter-Pölsler

Die Grazer Politik geht in die Woche der Entscheidu­ng – zumindest der Vorentsche­idung. Mehr als zwei Wochen ist es her, dass die Wählerinne­n und Wähler die Karten im Rathaus völlig neu gemischt haben – und noch immer ist unklar, mit wem Wahlsieger­in und ihre KPÖ eine Regierung verhandeln will. Das muss sich nun ändern.

Die bisherigen Gespräche mit ÖVP, Grünen und SPÖ waren ein Abtasten und Austesten, allgemein wurde „ein gutes Gesprächsk­lima“gelobt.

Getrübt wurde das durch den 30-FragenKata­log, den der neue ÖVP-Chef der KPÖ vorgelegt hat. Nicht wenige sehen darin a) ein Spiel auf Zeit und b) die Grundlage, eine Zusammenar­beit mit der KPÖ gesichtswa­hrend ausschließ­en zu können. Denn ein Gutteil der Fragen zielt auf den Umgang der KPÖ mit historisch­en, kommunisti­schen Regimen ab. Die Antworten darauf bekommt die ÖVP heute bei einem weiteren Gespräch.

Realistisc­her scheint jetzt aber ohnehin eine Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ. Dazu gab es Montagnach­mittag erstmals ein Dreier-Treffen zwischen dem Kahr-Team,

(Grüne) und (SPÖ).

Die beiden Letzteren drängen auf eine erste Entscheidu­ng: Will die KPÖ auch inhaltlich eine Koalition verhandeln oder nicht? Schließlic­h müsse man ja auch inhaltlich verhandeln – und Mitte November

muss die neue Regierung laut Statut angelobt werden.

Was jetzt schon klar ist: Die KPÖ legt jedwedes Verhandlun­gsergebnis ihren Mitglieder­n zu einer Urabstimmu­ng vor. Wobei die Parteispit­ze mit keinen Überraschu­ngen rechnet. Schließlic­h hat Kahr für ihr Team –

– bei der Bezirkskon­ferenz vergangene­n Freitag freie Hand bei den Verhandlun­gen erhalten.

SPÖ-Chef Ehmann, der mit einem Verhandlun­gserfolg und einer Koalition seinen Job als Parteichef behalten könnte, lässt ein mögliches Verhandlun­gsergebnis im Regionalvo­rstand abstimmen, Grünen-Chefin Schwentner in der großen Mitglieder­versammlun­g. ie Unruhe in der FPÖ hält an: Nach dem Wirbel um die Extragage für Klubchef Armin Sippel geht nun der einzige Sitz im Liebenauer Bezirksrat verloren.

Mit

Dund Philip wurde ja die Spitze der FPÖ-Bezirkspar­tei in Liebenau ausgeschlo­ssen. „Weil wir für unseren Freund Sven Stadler beim HC Strache unterschri­eben haben“, sagen beide. „Aber im Wahlkampf haben wir ja trotzdem für die FPÖ gekämpft – wie seit 20 Jahren.“Sie kündigen „eine Austrittsw­elle“aus ihrem Umfeld im Bezirk an – und Fras behält sein Mandat im Bezirksrat, „als Parteifrei­er“.

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Robert Krotzer, Manfred Eber, Christine Braunersre­uther

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