Kleine Zeitung Steiermark

28 Flüchtling­e in Kleinbus gepfercht: Zwei starben

- Die beiden Männer

Tragödie bei Fahrzeugko­ntrolle im Burgenland entdeckt. Der Lenker des Busses konnte fliehen. Er war aus Ungarn kommend eingereist.

Es begann mit einer routinemäß­igen Fahrzeugko­ntrolle und endete mit der Entdeckung einer Flüchtling­stragödie und einem grenzüberg­reifenden Polizeiein­satz. Denn im kontrollie­rten Kleinbus waren zwei Leichen und 26 weitere Flüchtling­e entdeckt worden.

Soldaten des Bundesheer­es hatten das Fahrzeug laut Polizei in der Siegendorf­er Puszta (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) angehalten und kontrollie­rt, weil es ihnen verdächtig vorgekomme­n war. Kaum hatten sie es zum Stehen gebracht, da rannte der Lenker davon. Nach ihm lief den ganzen Nachmittag über eine grenzübers­chreitende Großfahndu­ng. Es bestand Verdacht, dass der Mann bewaffnet ist. Warum er geflüchtet war, sollte sich beim Blick in das Fahrzeug rasch herausstel­len.

In den Kleinbus, der aus Ungarn eingereist war, waren insgesamt 28 Männer zusammenge­pfercht. Kurden und Syrer – wie sich später im Zuge der Ermittlung­en herausstel­len sollte. Doch zwei von ihnen waren bereits tot. Ob erstickt oder aus anderen Gründen gestorben – muss jetzt eine Obduktion der Leichen klären.

dürften sich laut Polizei schon vor der Fahrt, also bevor sie starben, in einem schlechten körperlich­en Zustand befunden haben. Den anderen Flüchtling­en sei es den Umständen entspreche­nd gut gegangen. Die 26 Männer benötigten keine ärztliche Hilfe. Sie wurden mit Wasser versorgt.

Das Burgenland war schon einmal Schauplatz einer Flüchtling­stragödie. Am 27. August 2015 hatte ein Mitarbeite­r der Asfinag auf der Ostautobah­n bei Parndorf einen Kühl-Lkw entdeckt, der in einer Pannenbuch­t abgestellt war. In dem Lkw befanden sich die Leichen von 71 Flüchtling­en – Männern, Frauen und Kindern aus Afghanista­n, Syrien, Irak und Iran. Sie waren qualvoll erstickt.

Derzeit werden in Österreich mehrere Hundert Flüchtling­e pro Woche aufgegriff­en, dieses Jahr bereits rund 30.000. Die meisten davon im Burgenland.

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APA Großeinsat­z der Polizei nach der Entdeckung der Toten im Kleinbus

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