Lauter Protest läutete Pflegedebatte ein
Pflegekrise: Auflauf bei KPÖ-Kundgebung vor dem Landhaus. Bogner-Strauß (ÖVP): Man solle „das Berufsbild nicht ständig krankjammern“.
Vor dem Landhaus (Herrengasse) hatten sich schon in den Morgenstunden mehr als 200 Menschen eingefunden, um mit Plakaten, Parolen und Tröten auf die drängenden Probleme in der Pflege hinzuweisen. Aufgerufen hatte dazu die KPÖ, die am Nachmittag das Thema in Form einer Dringlichen Anfrage in die Landtagssitzung holte.
Es gebe „zig Studien“über die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege, so Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. Was fehle, seien konkrete Ableitungen daraus – auch Expertenrunden und Unterausschüsse hätten zu keinem Ergebnis geführt. Der Pflegegipfel am Freitag? „Nichts Bahnbrechendes dabei“, ätzte Klimt-Weithaler.
Landesrätin Juliane BognerStrauß (ÖVP) tadelte die KPÖ, die habe bei besagtem Gipfel durch Abwesenheit geglänzt. Und sie schickte voraus: Durch ständiges Krankjammern werde man dem Personalmangel im Pflegeberuf auch nicht beikommen. Mehr Geld sei zwar nützlich, löse aber nicht alle Probleme. Die Kampagne „Zeit für Pflege“von Land und Kages (Umfang: 400.000 Euro) trage zumindest erste Früchte. Die Anmeldungen an den Gesundheitsschulen sind im Vergleich zu Herbst 2020 um 14 Prozent gestiegen.
Doch nicht für alle ist auch Platz. Über 50 Bewerber mussten heuer dort abgelehnt werden, gar 237 an der Fachhochschule. In den nächsten beiden Jahren gibt es dann 250 Ausbildungsplätze für den höheren Pflegedienst an den Gesundheitsschulen, 220 auf den FHs.
Es habe übrigens keine Boni an Kages-Manager für Personaleinsparungen gegeben, stellte die Landesrätin klar. Keine Mehrheit fand der KPÖAntrag, auch private Pflegeheime durch den Landesrechnungshof prüfen zu lassen.