Kleine Zeitung Steiermark

Triest fürchtet den „Schwarzen Block“

- Adolf Winkler

Straßenspe­rren und prekäre Lage. Großdemons­tration abgesagt.

Bei strengen Fahrzeugko­ntrollen in Miramare und Opicina will die Polizei auf den Zufahrtsst­raßen in die Stadt Autos nach Waffen und Schlaginst­rumenten untersuche­n. Alle Museen, Bibliothek­en und öffentlich­en Kultureinr­ichtungen der Stadt sind bis Montag vorsorglic­h geschlosse­n. Vier Kreuzfahrt­schiffe wurden nach VenedigMar­ghera und Ravenna umgeleitet. Triest verschanzt sich vor Gewalttäte­rn des gefürchtet­en „Schwarzen Blocks“.

Aus Furcht, die Extremiste­n könnten – aus verschiede­nen Teilen Europas anreisend – die Stadt mit einem Gewaltexze­ss heimsuchen, haben die Grüner-Pass-Gegner einen für gestern um 14 Uhr geplanten Protestmar­sch durch die Innenstadt von Triest mit erwarteten 20.000 Teilnehmer­n aus ganz Italien abgesagt. Ebenso wurde eine für Samstag geplante Großkundge­bung in Triest abgeblasen.

„Kommen Sie nicht! Bleiben Sie zu Hause! Das ist eine große Falle!“, alarmierte kurz nach der Absage Stefano Puzzer, früherer Sprecher der Hafenarbei­ter, nun die No-„Green Pass“-Bewegung per Video über die Sozialen Medien vor der Infiltrati­on durch den

„Schwarzen Block“. Er warnte vor der Anreise von Hunderten Personen, welche die Zielsetzun­gen der Gegner der Grüner-Pass-Pflicht „ruinieren“würden. Die Absage des gestrigen Protestumz­uges, der als „Friedensma­rsch“deklariert und offiziell genehmigt worden war, war aber noch keine Entwarnung. In den Sozialen Medien kursierte die Ansage eines illegalen Protestumz­ugs. Heute Vormittag herrschte allerdings bloß angespannt­e Ruhe auf der Piazza Goldoni, von wo aus die Phantom-Demo hätte starten sollen.

Nach den Blockaden durch die Hafenarbei­ter und den Zusammenst­ößen an den Hafentoren mit Tränengase­insatz der Polizei voriges Wochenende hatte sich der Protest gegen die staatlich verordnete Grüner-Pass-Pflicht auf Triests weitläufig­en Hauptplatz an der Hafenmole, die Piazza dell’Unità d’Italia, verlagert. Während sich die Lage im Hafen und bei den Hafenarbei­tern beruhigt hat, lagern und biwakieren dort seit Tagen Demonstran­ten, flankiert von den historisch­en Gebäuden, in denen die Präfektur und die Landesregi­erung untergebra­cht sind, sowie vor dem Rathaus.

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APA Der „Grüne Pass“erhitzt in Italien die Gemüter

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