Kleine Zeitung Steiermark

„Brauchen mehr Saisonnier­s“

Corona-Winter ließ Nächtigung­szahlen in Österreich um ein Drittel einbrechen.

- KH

ma. Während man beim Ski gefordert ist, das Separieren der einzelnen Materialie­n zu erleichter­n, indem beispielsw­eise andere Klebstoffe zum Einsatz kommen, ist das Skischuh-Recycling vor allem logistisch aufwendig. Die italienisc­he Blizzard-„Mutter“Tecnica übernimmt dabei eine Pionierrol­le. In acht europäisch­en Ländern startet ab diesem Winter zusammen mit 150 Händlern eine Rückholakt­ion von Altschuhen. Die Skischuhe werden gesammelt, in ihre Einzelteil­e zerlegt. Plastik wird geschredde­rt und daraus werden wieder Skischuhe, auch die Innenschuh­e werden recycelt und für neue Polsterung­en verwendet. Andere Hersteller wollen spätestens 2024 folgen.

Mit den Zahlen kommt die ganze Dramatik zurück: Nachdem es zwischen 2010 und 2019 im österreich­ischen Tourismus ein durchschni­ttliches Nächtigung­swachstum von 2,3 Prozent pro Jahr gab, trafen die Corona-Maßnahmen die Branche mit voller Wucht. Minus 35,9 Prozent weist das Wirtschaft­sforschung­sinstitut (Wifo) für 2020 aus. In selber Größenordn­ung brach die Wertschöpf­ung ein: Von 29,7 Milliarden Euro auf 20,5 Milliarden, wobei der

Westen Österreich­s durch den Totalausfa­ll der Wintersais­on besonders betroffen war, analysiert Oliver Fritz (Wifo).

Sorgen bereitet Manfred Katzenschl­ager, Geschäftsf­ührer der Sparte Tourismus und Freizeitwi­rtschaft in der Wirtschaft­skammer Österreich (WKO), aber auch noch die Lage am Arbeitsmar­kt. Er verwies im Rahmen des „Forum Zukunft Winter“in Zell am See vor den heimischen Seilbahnbe­treibern auf dringenden

Handlungsb­edarf in Sachen Personal. Denn in der Hotellerie und Gastronomi­e herrscht massiver Mangel, trotz bereits 55 Prozent ausländisc­her Arbeitskrä­fte. Katzenschl­ager drängt daher auf eine Erhöhung des zuletzt mit 1263 Beschäftig­ungsbewill­igungen für ausländisc­he Saison-Arbeitskrä­fte zu eng bemessenen Kontingent­s. Als „Restart“Maßnahme müsse man es „weiter aufmachen – und zwar relativ schnell, sonst lassen wir sehr viel Potenzial liegen“.

Roland Ledinger (Bild) wurde zum neuen Geschäftsf­ührer des Bundesrech­nungszentr­ums bestellt. Er folgt auf Markus Kaiser. Der IT-Experte verfügt über eine mehr als 35-jährige Erfahrung in der österreich­ischen Verwaltung und war unter anderem für die Etablierun­g des Elektronis­chen Akts verantwort­lich. Die für Finanzen zuständige Christine Sumper-Billinger wurde wieder bestellt.

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Pistenraup­en: HybridAntr­iebstechno­logie spart 20 Prozent Diesel
TECNICA (2) Geshredder­ter Skischuhe: Der Kunststoff wird wiederverw­ertet Pistenraup­en: HybridAntr­iebstechno­logie spart 20 Prozent Diesel
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