Eine königliche Verneigung
Das norwegische Königspaar eröffnete am Freitag das neue Edvard-Munch-Museum in Oslo.
Ursprünglich hätte der 300-Millionen-EuroBau im Herzen von Oslo bereits vor einem Jahr eröffnet werden sollen, doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Freitagabend war es nun so weit: Das norwegische Königspaar eröffnete feierlich das neue Museum zu Ehren des bedeutendsten skandinavischen Malers. „Edvard Munch gehört uns allen“, sagte König Harald (84) bei seiner Ansprache und fügte mit Kennerschaft hinzu: „In der ganzen Welt haben die Menschen eine Beziehung zu Munchs Kunst. In seinen Bildern erkennen wir uns selbst, unsere eigenen Licht- und Schattenseiten.“
Gebäude mit Knick: das „lambda“-förmige Munch-Museum
Letztere hat Edvard Munch (1863–1944) etwa in seinem berühmten Motiv „Der Schrei“zum Ausdruck gebracht, eines von rund 27.000 Meisterwerken, die der Künstler der Stadt Oslo vermachte. Auf 13 Etagen mit rund 26.000 Quadratmetern
Fläche werden sie künftig aufbewahrt und präsentiert.
Eine königliche Verbeugung symbolisiert auch das 57 Meter hohe Bauwerk selbst. Der obere Teil hat nämlich einen Knick – „eine respektvolle Verbeugung vor der angrenzenden Oper, der Stadt und der Kunst an sich“, wie Museumsdirektor
erklärte. Die Form ähnelt dem elften Buchstaben des griechischen Alphabets, die Architekten haben dem Projekt deshalb den Namen „Lambda“gegeben.
Das Durchschneiden des roten Eröffnungsbandes überließ König Harald übrigens seiner (84), die als große Kunstliebhaberin gilt.