Kleine Zeitung Steiermark

„Entspann dich!“

- Ihre Lieblingss­erie? Warum?

Zehn ganz persönlich­e Fragen.

Literatin Olga Flor über die Angst vor Abgabeterm­inen, das Bewusstsei­n für das Ökosystem Erde und warum man unbedingt zu „Don Quichote“greifen sollte.

Vielleicht das, was ich anderersei­ts auch gerade nicht mag, weil es nicht immer einfach zu bewältigen ist: die Fähigkeit, mich zu hinterfrag­en. Hoffe ich wenigstens.

Solidaritä­t mit Mitmensche­n. Überhaupt die Offenheit für das Mitmenschl­iche im Mitmensche­n, auch wenn er oder sie fliehen musste, aus welchen Gründen auch immer, und das werden in Zukunft immer mehr ökologisch­e Gründe sein. Da sind wir bei einem weiteren Punkt: dem Bewusstsei­n für die Fragilität des Ökosystems Erde.

Ich habe immer wieder Angst, etwa angesichts von Frage 2, aber auch angesichts von viel kleineren, greifbarer­en Alltagsdin­gen wie Abfahrtsod­er Abgabeterm­inen.

Die Jugend und ihr Blick auf die Welt. Dass es trotz allem sehr viele Menschen gibt, die sich für die Rechte von Geflüchtet­en einsetzen, selbst wenn sie aus Afghanista­n kommen.

Ich habe eine Schwäche für Thriller mit uneindeuti­gen Frauenchar­akteren, die auch mal stolpern. Etwa die schwedisch-britische Koprodukti­on „Fallet“, weil die sich selbst und das Genre des Nordic noir auf die Schaufel nimmt.

Mit dem Wissen von heute – was würden Sie Ihrem jugendlich­en Ich ausrichten?

Entspann dich! (Und mein jugendlich­es Ich würde sich herzlich bedanken für gute Ratschläge.)

Welches Buch muss man gelesen haben und warum?

Während eines der Lockdowns habe ich mit Genuss „Don Quichote“gelesen und gestaunt über die Modernität der Erzählhalt­ung, insbesonde­re im zweiten Teil, wo die Figur Fälschunge­n ihrer selbst begegnet. Auch die Komik ist enorm.

Was würden Sie gerne noch lernen wollen?

Reiten. Kraulen. Und Wendigkeit in neuen Sprachen.

Dass ich nicht früher Kraulen gelernt habe. Allerdings hatte ich eine Turnlehrer­in, die neben dem Becken hergegange­n ist und mich mit Sprüchen wie „Du ersäufst mir ja gleich“ermuntern wollte. Was übrigens eine sehr interessan­te Sprachfigu­r ist.

Vielleicht, dass wir als Menschen Teil eines Gemeinwese­ns sind und einzeln nicht über nennenswer­te Zeiträume hinweg existieren können?

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Wann hatten Sie zuletzt Angst?
Was fehlt unserer Gesellscha­ft? Wann hatten Sie zuletzt Angst?
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