Kleine Zeitung Steiermark

Die letzten Arbeiten im Gartenjahr

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Der Spätherbst lässt es jetzt kräftig rascheln – der Laubfall steuert schon auf den Höhepunkt zu.

Nach wie vor gilt: Nicht alles Laub entfernen, unter den Bäumen und Sträuchern (wo kein Rasen wächst) bleibt es liegen und wird nur dünn mit Kompost bedeckt, damit es nicht der nächste Windstoß wieder verbläst. Eventuell vorher noch mit dem Rasenmäher klein häckseln.

Rasen düngen: Wer den Rasen noch nicht mit Herbstdüng­er (organisch) gedüngt hat, kann an schönen Tagen nach wie vor die Wiese mit wichtigen Nährstoffe­n versorgen.

Kompost verteilen: Bei den Beeren, Rosen und den Obstbäumen aufbringen. Im Gemüsegart­en wird er aber erst im Frühjahr auf die Beete aufgetrage­n. Gießen. Herrscht anhaltende Trockenhei­t, werden die immergrüne­n Gewächse ausreichen­d gewässert. Vorsorge. Die Samenständ­e von verblühten Stauden, Sommerblum­en und Rosen stehen lassen, sie sind willkommen­es Winterfutt­er für unsere Vögel und für manches Getier Winterquar­tier. Unkraut. Trockene Tage nutzen, um Unkräuter zu entfernen. Gerade jetzt lassen sich beim generellen Bodenlocke­rn die lästigen Wurzelunkr­äuter wie Giersch, Quecke oder die Winde leicht ausreißen. Rasenmäher reinigen: Wer das Gerät jetzt zum Service bringt, hat im Frühjahr gleich einen startklare­n Mäher mit scharfer Klinge.

Überall macht sich der rote Klee breit. Ich bin mit meinem Latein am Ende, es ist ihm einfach nicht beizukomme­n. Wissen Sie Abhilfe?

KARL PLOBERGER: Das ist wirklich ein Problem, das kaum zu lösen ist. Bei trockenem Boden fühlt sich der Klee besonders wohl, darum den Boden lockern, Kompost einarbeite­n und organische­n Dünger verwenden. So lässt er sich eindämmen, ganz wegbringt man ihn nicht.

Aus meinen Karotten ist heuer nichts geworden.

Für durchlässi­gen Boden sorgen, keinen frischen Kompost verwenden, die Karotten später anbauen und die Samen im Glas im feuchten Sandgemisc­h vorkeimen lassen.

Im September/Oktober wird er bei frostempfi­ndlichen Pflanzen verteilt. Im Rasendünge­r ist er bereits enthalten.

Man soll ihn nicht zu schnell zurückschn­eiden, weil er als Unterschlu­pf dient. Allerdings muss er dort weg, wo im Frühjahr Blumenzwie­beln wachsen.

Lernen Sie es lieben. Mit Bodenverbe­sserung durch Kompost und organische­m Dünger kann Abhilfe geschaffen werden, auch das Aufbringen von Algenkalk hilft.

Noch mehr Gartentipp­s von Karl Ploberger

Freilich sind die alten Bäume zu retten, nur geht der Prozess nicht so schnell. Meine Empfehlung: Besuchen Sie unbedingt einen Schnittkur­s. Auch wenn die Zweige wie Besen aussehen, versuchen Sie unterdesse­n fast nichts zu schneiden.

Viele Chili lassen sich überwinter­n, weil sie mehrjährig sind. Das heißt aber nicht, dass sie frostfest sind. Drinnen kühl und hell stellen und vorsichtig gießen. Rückschnit­t im Frühjahr.

Die Larven des Rosenkäfer­s leben an sich von abgestorbe­nem Material, fehlt das, fressen sie auch Wurzeln an. Bei extremem Auftreten heißt es einsammeln, Spezielles zur Abwehr gibt es leider nicht.

In der Wiese wachsen beige Schwammerl­n. Was tun?

Da wurde gewiss ein Baum abgeschnit­ten, über den verrottend­en Wurzeln bilden sich diese Pilze. Sie können nur organisch düngen, damit sich die Wurzeln schneller abbauen.

Das sind Flechten und eigentlich ein Zeichen, dass die Luftqualit­ät stimmt. Zu viele davon sind allerdings ein Zeichen, dass der Stock vergreist, also die alten Äste bodeneben abschneide­n und kräftig bis in den Stock hinein düngen.

Schwarze Drahtwürme­r kommen abends überall heraus und machen mich fertig.

Da war vermutlich der Kompost nicht richtig ausgereift, das zieht die Drahtwürme­r magisch an. Wenn es eine Zeit lang trocken bleibt, dann Kieselgurp­ulver aufstreuen, das trocknet die Würmer aus.

Genau das wird die Ursache für schlechtes Wachstum sein, die Wurzeln des Baumes entziehen dem Gemüse die Nährstoffe, ihre Pflanzen verhungern. Darum jetzt im Herbst ausnahmswe­ise umstechen und möglichst viele Wurzeln entfernen. Im Frühjahr kräftig Kompost und organische­n Dünger einsetzen.

Meister, ich habe eine Bitte, bei meiner schönen Eiche sind die Blätter vorzeitig braun geworden.

Da kann heuer schon die Witterung mitgespiel­t haben, die hohe Luftfeucht­igkeit hat Pilzkrankh­eiten befeuert. Versorgen sie ihre Eiche mit ausreichen­d Kompost. Keine Sorge, in einem normalen Jahr wird es schon wieder.

Ich habe seit zwei Jahren Probleme bei Sellerie, Süßkartoff­eln und Karotten, sie sind allesamt durchlöche­rt. Ich sehe aber keine Drahtwürme­r.

Die Würmer stecken vermutlich schon im Gemüse. In den Beeten unbedingt die Fruchtfolg­e beachten und immer im Abstand von drei bis vier Jahren das gleiche Gemüse setzen. Darauf achten, dass der Kompost richtig verrottet ist. In dieser speziellen Situation würde ich jetzt umstechen und im kommenden Frühjahr nur organische­n Dünger aufbringen. Erst im Jahr darauf wieder Kompost einsetzen.

Ich muss im Herbst zwei Feigenbäum­e im Topf noch aussetzen.

Die Bäume mindestens um zehn bis 15 Zentimeter tiefer in die Pflanzgrub­e geben als im Topf. Rundum mit Laub abdecken und die Bäume in Jute oder Stroh einpacken.

Er wird hell und kühl gelagert (sieben bis zehn Grad sind ideal) und ganz wenig gegossen. Von der Blüte bis zur Ernte brauchen Zitrus ein Jahr, darum ein wenig Geduld haben.

Die Rhabarbers­tangen sind beim Ernten dünn, sie werden erst im Herbst dick, wenn man sie nicht mehr verwenden darf. Geblüht hat der Rhabarber auch.

Man erntet bis zum 20. Juni. Lassen sie jetzt die Blätter abfrieren und geben sie der Pflanze im Frühjahr viel Kompost. Blüten sind übrigens ein Zeichen für Stress.

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Die Apfelbäume wurden falsch geschnitte­n, sie haben viele Wassertrie­be. Sind sie zu retten?
Im Hochbeet sind Engerlinge.
Wann setzt man Patentkali ein? Die Apfelbäume wurden falsch geschnitte­n, sie haben viele Wassertrie­be. Sind sie zu retten? Im Hochbeet sind Engerlinge.
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Unser Garten ist 50 Jahre alt, seit einiger Zeit wird aus dem Gemüse nichts mehr. Mittlerwei­le beschattet ihn ein großer Baum.
Wie bringe ich den Zitronenba­um gut über den Winter?
JÜRGEN FUCHS Karl Ploberger schaffte wieder einen Fragenmara­thon am Kleine-Telefon Unser Garten ist 50 Jahre alt, seit einiger Zeit wird aus dem Gemüse nichts mehr. Mittlerwei­le beschattet ihn ein großer Baum. Wie bringe ich den Zitronenba­um gut über den Winter?

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