Polizist brachte „mich in tödliche Gefahr“
Grazer auf A2 rechts überholt und zur Leitschiene gedrängt – von einem Beamten.
Ganz hat Hubert Bischof den Schock über den Vorfall auf der Südautobahn noch immer nicht verdaut. „Ich überholte bei Bad Waltersdorf einen Lkw. Während des Überholvorgangs fuhr mir ein schwarzer Audi ganz knapp auf und gab Lichtzeichen. 100 Meter weiter wollte ich den nächsten Lastwagen überholen – der Audi- Fahrer wechselte mit Vollgas auf die rechte Spur, überholte mich rechts und schnitt wieder auf die linke Fahrspur. Bei diesem Manöver touchierte er meinen Wagen rechts und drängte mich in die linke Mittelleitschiene“, erinnert sich der Grazer. Nachsatz: „Ich war bei 130 km/h in tödlicher Gefahr.“
Danach schildert der Grazer, raste der schwarze Wagen davon. Weil aber nach 1,5 Kilometern eine Autobahnbaustelle anfing, konnte Bischof wieder aufschließen. „Ich fuhr hinten nach, stehen blieb der Wagen aber trotzdem nicht.
Im Baustellenbereich informierte ich über 133 die Polizei, die den Audi bei Graz-Ost abfing und zur Abfahrt zwang.“Die Fahrt war also erst nach 42 Kilometern zu Ende. Zu Bischofs Überraschung stellte sich bei der Einvernahme heraus, dass es sich bei besagtem Lenker um einen italienischen Polizisten (außer Dienst) gehandelt hat.
Was ihm einige Wochen nach dem Vorfall noch ärgert, ist der Umstand, dass der Italiener 42 Kilometer lang nicht angehalten hat. Den Grund nannte der Beamte (er zahlte 720 Euro Strafe) selbst: „Weil es mir auf der Autobahn zu gefährlich war, wollte ich nicht stehen bleiben. Ich selbst bin Polizeibeamter und in Italien muss man nicht stehen bleiben, wenn es gefährlich ist. Es reicht, wenn man den Verkehrsunfall bei einer Polizeidienststelle anzeigt. Ich dachte, die nächste Polizeidienststelle sei erst in Graz.“