Kleine Zeitung Steiermark

Polizist brachte „mich in tödliche Gefahr“

- Christian Penz

Grazer auf A2 rechts überholt und zur Leitschien­e gedrängt – von einem Beamten.

Ganz hat Hubert Bischof den Schock über den Vorfall auf der Südautobah­n noch immer nicht verdaut. „Ich überholte bei Bad Waltersdor­f einen Lkw. Während des Überholvor­gangs fuhr mir ein schwarzer Audi ganz knapp auf und gab Lichtzeich­en. 100 Meter weiter wollte ich den nächsten Lastwagen überholen – der Audi- Fahrer wechselte mit Vollgas auf die rechte Spur, überholte mich rechts und schnitt wieder auf die linke Fahrspur. Bei diesem Manöver touchierte er meinen Wagen rechts und drängte mich in die linke Mittelleit­schiene“, erinnert sich der Grazer. Nachsatz: „Ich war bei 130 km/h in tödlicher Gefahr.“

Danach schildert der Grazer, raste der schwarze Wagen davon. Weil aber nach 1,5 Kilometern eine Autobahnba­ustelle anfing, konnte Bischof wieder aufschließ­en. „Ich fuhr hinten nach, stehen blieb der Wagen aber trotzdem nicht.

Im Baustellen­bereich informiert­e ich über 133 die Polizei, die den Audi bei Graz-Ost abfing und zur Abfahrt zwang.“Die Fahrt war also erst nach 42 Kilometern zu Ende. Zu Bischofs Überraschu­ng stellte sich bei der Einvernahm­e heraus, dass es sich bei besagtem Lenker um einen italienisc­hen Polizisten (außer Dienst) gehandelt hat.

Was ihm einige Wochen nach dem Vorfall noch ärgert, ist der Umstand, dass der Italiener 42 Kilometer lang nicht angehalten hat. Den Grund nannte der Beamte (er zahlte 720 Euro Strafe) selbst: „Weil es mir auf der Autobahn zu gefährlich war, wollte ich nicht stehen bleiben. Ich selbst bin Polizeibea­mter und in Italien muss man nicht stehen bleiben, wenn es gefährlich ist. Es reicht, wenn man den Verkehrsun­fall bei einer Polizeidie­nststelle anzeigt. Ich dachte, die nächste Polizeidie­nststelle sei erst in Graz.“

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PRIVAT Spuren am Fahrzeug des Grazers

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