Ein lebhafter Beruf, doch „für 229
Tausende Heimbetten und 8,4 Prozent der Kages-Stationen stehen leer – wegen Personalmangel. Problemaufriss einer vergessenen Branche anhand eines Besuchs im Pflegeheim.
durch die Coronakrise massiver geworden, wie zahlreiche Betreiber bei einem Rundruf der Kleinen Zeitung betonen. Die Mitarbeiter einer „vergessenen Branche“, wie sie einige nennen, wurden noch stärker gefordert. Viele wollen den Beruf verlassen, ein Drittel ist über 50 Jahre alt. „Es brennt der Hut“, betont Gerd Hartinger, Chef der GGZ in Graz und Vize-Obmann des Landesverbands für Altenpflege. „Der Mangel ist nicht mehr nur in der Peripherie spürbar, sondern auch im urbanen Raum“. Viele Betriebe suchen händeringend Mitarbeiter: „Heuer hat sich nirgendwo eine diplomierte Kraft beworben.“Schätzungen des Verbandes gehen von
200 bis 400 fehlenden Fachkräften aus – steiermarkweit, pro Jahr. Nicht zuletzt deshalb würden im Bundesland bis zu 3500 Pflegebetten leer stehen, so Hartinger: „Wir können den gesetzlichen Personalschlüssel nicht erfüllen.“Das Problem kennt man auch bei der Caritas, steiermarkweit fehlen 29 Mitarbeiter, so Gertraud
Personen werden derzeit laut Land Steiermark in den steirischen Pflegeheimen gesucht – vorwiegend diplomiertes Gesundheitsund Pflegepersonal. In den Krankenhäusern fehlen 176 Personen, darunter Ärzte.
Krug, die Leiterin der Abteilung Pflegewohnhäuser. Es sei schwierig „alle Vorgaben in den Alltag zu integrieren“. Nicht zuletzt weil Hygienevorschriften, Kontrollen und Dokumentationsaufwand steigen: „Der Zeitdruck über längere Phasen führt dazu, dass Pflegekräfte ausbrennen, da sie ihre Tätigkeit nicht so ausüben können, wie sie es sich wünschen, gelernt haben und von sich selbst erwarten.“
Anders in der Kages: 53,5 Stellen für diplomierte Kräfte können derzeit nicht besetzt werden, sagt Sprecher Reinhard Marczik. Das und weitere fehlende Pflegekräfte sind der Grund, dass derzeit 8,4 Prozent der Betten gesperrt sind: „Wir haben zwar nie mehr als 80 Prozent Auslastung, aber in einzelnen Bereichen ist das durchaus ein Alarmzeichen“. Es sei ein Handlungsaufruf, aber kein Grund zur Panik. Klar sei, dass die veränderten Anforderungen „für viele, nicht alle, eine zusätzliche Belastung darstellen“– vor allem in einzelnen Teams, wo Mitarbeiter ausfallen und man öfter einspringen muss. Dennoch: Die Spitalsgesellschaft Kages habe in den letzten 15 Jahren mehr als
scannen, um im Forum zum Thema zu diskutieren. Plus: Video aus dem Pflegeheim.
Herr Spohr, kommt nach dem Sommerboom ein harter Winter? Oder wird es ein milder durch die Rücknahme der Reisebeschränkungen in die USA?
CARSTEN SPOHR: Momentan erleben wir eine Verlängerung der Sommerreisesaison in den Herbst und in den Winter hinein. Das liegt zum einen an Nachholeffekten, denn in der Pandemie mussten viele auf das Reisen verzichten. Hinzu kommt die für November angekündigte Öffnung der USA, also genau dann, wenn klassisch die nachfrageschwächere Wintersaison beginnt. Zusätzlich sehen wir einen erfreulichen Trend bei den Geschäftsreisen, die im dritten Quartal noch auf niedrigem Niveau waren und jetzt gerade stark anziehen. Das Geschäftsreisesegment ist weniger saisonabhängig, deshalb wird sich die gute Entwicklung bei den Firmenbuchungen bis in den Dezember fortsetzen. Einen abrupten Abriss der Nachfrage im Winter wird es also in diesem Jahr nicht geben.
erholen
Alle wollen sich wieder persönlich treffen, privat genauso wie geschäftlich. Jeder von uns hat die Vorzüge, aber auch sehr klar die Grenzen von Videokonferenzen kennengelernt. Deswegen bin ich bei Dienstreisen nicht mehr so pessimistisch wie noch im vergangenen Jahr. Wir gehen nunmehr davon aus, dass das Minus bei Geschäftsreisen mittelfristig bei zehn Prozent oder sogar darunter liegen wird.
Wie sehr schmerzt es Sie, dass die Reisebeschränkungen nach Asien nach wie vor sehr streng sind?
Das schmerzt erheblich, weil die Verkehre nach Asien für die Lufthansa und Austrian ein sehr wichtiges Geschäftsfeld sind. Von Europa nach Asien ist die Lufthansa Gruppe die Nummer eins. Dass es noch keine Perspektive gibt, wann China wieder für Reisende öffnet oder wann für Flüge nach Indien wie