Kleine Zeitung Steiermark

Covid-Impfung: Der Weg zum dritten Stich

- Von Michael Kloiber & Martina Marx

Johnson&Johnson, die Einzeldosi­s hat eine Gültigkeit von 270 Tagen. Alle Auffrischu­ngsimpfung­en gelten dann neuerlich für 360 Tage.

Es wurde angekündig­t, dass man eine automatisc­he Benachrich­tigung bekommt, seine Auffrischu­ngsimpfung abzuholen. Wann bekomme ich diese?

ANTWORT: All jene, die sich über die offizielle Anmeldepla­ttform des Landes Steiermark für die Coronaimpf­ung angemeldet haben, bekommen gemäß der Reihenfolg­e (siehe Frage 1) nach und nach ihre Einladung für den dritten Stich. Wer sich ohne Anmeldung impfen hat lassen, kann sich für die Auffrischu­ng unter www.steiermark­impft.at anmelden.

Wenn ich schon davor eine Auffrischu­ng haben möchte, wo bekomme ich diese?

ANTWORT: Der Weg zum Hausarzt ist immer möglich: Auch er kann Interessie­rte vormerken

darf im Fall des Falles auch früher impfen, als empfohlen – beispielsw­eise wenn nach dem ersten Impfzyklus kaum Antikörper gebildet wurden. Eine Auffrischu­ng an den freien Impftagen ist in der Steiermark derzeit nicht vorgesehen.

Gibt es ein medizinisc­hes Risiko, wenn eine Auffrischu­ng vor Ablauf des Impfzertif­ikats verabreich­t wird?

ANTWORT: Im Grunde nicht, es ist möglich, dass die Impfreakti­onen stärker ausfallen können. Diese können etwa Fieber, Kopf- oder Gliedersch­merzen sowie Schüttelfr­ost umfassen. Im Normalfall sollten Impfreist aktionen 48 bis 72 Stunden nach der Impfung abgeklunge­n sein.

Das erhöhte Infektions­geschehen macht für viele eine Auffrischu­ng notwendig. Wie die Abläufe sind, was man zur Wirksamkei­t weiß.

Wie lange schützen Covid-Impfungen?

ANTWORT: Die Anzahl der schützende­n Antikörper nimmt mit der Zeit ab, es steigt das Risiko, sich zu infizieren. Dieses Phänomen zeigt sich auch bei anderen Impfungen, etwa bei der FSMEImpfun­g. Auch die ansteckend­ere Delta-Variante hat hier einen Einfluss. Zwei Studien (New England Journal of Medicine) belegen, dass die Immunantwo­rt sechs Monate nach der zweiten Dosis „deutlich verringert“war. Man kam zum Schluss, dass der Schutz vor Hospitalis­ierung und Tod auf stabilem Niveau geblieben war, obwohl die Wirksamund

keit in Bezug auf einen leichten Verlauf abgenommen hatte.

Wie wirksam ist der dritte Stich?

ANTWORT: Das Immunsyste­m lernt mit jedem Kontakt besser auf das Virus zu reagieren. Die Antikörper­titer sind nach der Auffrischu­ng höher als nach dem zweiten Stich. Daten aus Israel zeigen: Unter den über 60-Jährigen, die einen Booster erhielten, ist die Rate von Covid-Infektione­n und schweren Verläufen erheblich geringer. Sie haben „nur noch ein Zehntel so häufig Durchbruch­sinfektion­en, verglichen mit jenen, die noch nicht die Booster-Impfung haben“, erklärt Pharmakolo­ge Markus Zeitlinger.

Wie groß ist der Anteil von Impfdurchb­rüchen am Infektions­geschehen in der Steiermark?

ANTWORT: Momentan sind Impfdurchb­rüche Dauerthema. Der Großteil der Infizierte­n ist zwar ungeimpft, dennoch trifft es auch Geimpfte. Deren Verlauf ist in der Regel jedoch mild oder ohne Symptome, sagt Eva Winter, Chefin des Grazer Gesundheit­samtes. Geimpfte, die auf die Kliniken müssen, haben oft Vorerkrank­ungen. Aktuell sind 90 Prozent der Covid-Patienten auf steirische­n Intensivst­ationen ungeimpft, auf den Normalstat­ionen sind es 40 Prozent, heißt es aus der Kages.

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ADOBE STOCK, APA (2)

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