Kleine Zeitung Steiermark

Den Mord wie in Trance begangen: Der ganze Fall

- Jochen Habich

Die Serie der Verbrechen eines okkulten Trios sind bisher beispiello­s in Österreich.

Margit T. reißt die Augen auf, mit starrem Blick und tiefer Stimme spricht sie. Wenn das passierte, war für ihre Opfer klar: Nun kommunizie­rt Gott durch sein Medium in Form der ansonsten eher unscheinba­ren Frau. Die „Botschafte­rin Gottes“machte ihren Opfern sogar weis, dass sie SMS von Gott empfangen könne. Mit einer solchen Nachricht drängte sie eine junge Frau, ihrem Arbeitgebe­r 200.000 Euro zu stehlen. Ihre Opfer fand T. unter ihren Kunden. Sie war Energetike­rin,

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„delikt“können Sie auch auf allen gängigen Plattforme­n (Spotify, Apple usw.) abonnieren, um keine Folge zu verpassen. viele der Esoterikwe­lt Aufgeschlo­ssene kennen, verstand es, ihre Schwächen zu finden, sie in ihre Abhängigke­it zu treiben und von anderen Kontakten zu isolieren. Mit abstrusen Aussagen lockte sie ihnen erst das Ersparte heraus und stiftete sie dann zu Straftaten an. Unterstütz­ung hatte sie von zwei Komplizinn­en, die gewisserma­ßen Täter und Opfer zugleich waren. Betrügerei­en und auch eine Serie an Brandstift­ungen gehen auf das Konto des Trios, damit sollte ein Versicheru­ngsbetrug verdeckt werden. Noch davor schaffte es T. ins Testament einer wohlhabend­en Witwe. Nach einem gescheiter­lernte ten Giftanschl­ag drängte sie ihre Komplizin, die Frau zu erwürgen, um an das Erbe zu gelangen. Diese führte den Mordauftra­g „wie in Trance“aus, wie sie später vor Gericht sagte. Sie und Margit T. müssen dafür lebenslang ins Gefängnis. Das wurde vergangene Woche am OLG in Graz fixiert.

und sprechen nun im Podcast mit über die Hintergrün­de dieses Jahrhunder­t-Kriminalfa­lls aus Kärnten.

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