Kleine Zeitung Steiermark

Der Zug der

- Von Bernd Hecke

Parteinahe­r Verein, der den FPÖKlubche­f Sippel jahrelang auf Steuerkost­en angestellt hatte, löste sich auf. Doch bei den Stadtblaue­n gehen die Wogen um Verwendung der Klub- und Parteigeld­er durch die Doppelspit­ze hoch.

Die Grazer Freiheitli­chen kommen nach ihrer Wahlschlap­pe nicht zur Ruhe. Erst sorgte die Extragage für Gemeindera­tsklubchef Armin Sippel für Unruhe. Wie berichtet, war er von 2012 bis 2020 beim parteinahe­n Steirische­n Verlagsver­ein angestellt: ein Zubrot von netto 1200 Euro im Monat zur Klubobmann­sgage von 4244 Euro brutto. Dafür habe der Historiker am Archiv und der FPÖ-Geschichte und für die Parteizeit­ung gearbeitet.

Der Verein hat sein Vermögen auch aus städtische­n Steuermitt­eln, den Töpfen der Klubund Parteienfö­rderung, aber nur aus früheren Zeiten, hieß es vom FP-Finanzrefe­renten Matthias Eder. Dieser betonte auch, dass es in den letzten Jahren keine Zahlungen der FPÖ an den Verein gegeben habe. Bis auf eine heuer: 31.000 Euro für eine historisch­e Publikatio­n über die FPÖ. Diese sind nach unserem Bericht an den Klub rücküberwi­esen worden, bestätigt Eder. Denn der Verlagsver­ein löste sich vier Tage nach unserem Artikel auf. Eder: „Es fand sich niemand mehr, der den Obmann übernehmen wollte.“

Nun scheint sich die Affäre um die Verwendung der Parteiund Klubförder­mittel auszuweite­n. In der Grazer FPÖ kursieren interne Buchungsve­rmerke von 2014 bis 2019, direkt vom Klubserver, die viele in der Partei vor den Kopf stoßen und der Kleinen Zeitung vorliegen. In diesen Vermerken finden sich gleich mehrere Positionen, die nahelegen, dass der Verlagsver­ein und der ebenfalls FPnahe Verein für fortschrit­tliche Gemeindepo­litik in den letzten Jahren eben doch beträchtli­che Mittel aus städtische­n Parteiund Klubförder­geldern der Freiheitli­chen bekommen haben. In Summe laut Unterlagen gut 100.000 Euro.

Doch auch die Doppelspit­ze aus Klub- und Parteiobma­nn wurden reichlich mit Mitteln ausgestatt­et. So finden sich zuletzt 2019 die „Mittel für politische Arbeit und Repräsenta­tionszweck­e an den Klubobmann Sippel“von 16.000 Euro. Unter demselben Titel 50.000 Euro an den Parteiobma­nn, Vizebürger­meister Mario Eustacchio.

Aber es geht auch noch kreativer. Der blaue Gemeindera­tsklubchef Sippel, der ja schon für historisch­e Arbeiten und seine Arbeit an der Parteizeit­ung beim Verlagsver­ein angestellt war, findet sich in vielen bemerkensw­erten Buchungsve­rmerken. Am 10. Februar 2015 ist in

 ?? KLZ/MARTIN ?? Umgang mit Parteigeld­ern aus dem Steuertopf von FPÖ-Obmann Eustacchio und Klubchef Sippel gerät in den Fokus
KLZ/MARTIN Umgang mit Parteigeld­ern aus dem Steuertopf von FPÖ-Obmann Eustacchio und Klubchef Sippel gerät in den Fokus

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