„Ich schätze die Kleine Zeitung wegen ihrer Meinungsvielfalt“
Das Interview von Chefredakteur Hubert Patterer mit Ex-Abonnentin Gabriele Lind veranlasste viele weitere Leser, uns ihre Meinung zur Kleinen Zeitung und zu den darin angesprochenen Themen zu schreiben.
Interview der Reihe „Reden wir!: „Ein falscher Ton schlich sich ins Blatt“, 26. 10. ie Meinung von Frau Lind spricht mir aus der Seele. Elke Kahr und ihre Gesinnungsgenossen der KPÖ werden nur die positiven Seiten und Aspekte des Marxismus gesehen haben und somit auch deren Proponenten. Zumindest ihr Einsatz als Nachfolgerin von Ernest Kaltenegger für die kleinen Leute in Graz wirkt glaubwürdig. Möglicherweise würde eine Umbenennung von KPÖ vielleicht in SGP (Soziale Gerechte Partei) gerade in Graz Wirkung zeigen und sie aus der rechten Ressentiments-Schusslinie nehmen? Was mich als langjährigen Wähler und politisch Interessierten negativ berührt, ist dieser lockere Umgang junger Verantwortungsträger mit der älteren Generation, diese jungen Großstadt- und Speckgürtelschnösel negieren Erfahrungen und Ratschläge älterer Parteimitglieder, und dies nicht nur in der ÖVP, sondern auch in anderen Parlamentsparteien.
Zumindest aber bleibe ich der Kleinen Zeitung wegen der Meinungsvielfalt ihrer Journalisten als Abonnent erhalten.
Admont
DKPÖ ist mir sauer aufgestoßen, aber es ist verständlich. Außerdem bietet das Leserforum der „Kleinen“die Möglichkeit, kultiviert mitzureden, ohne sich vor einem Shitstorm fürchten zu müssen. Ich erlebe die „Kleine“als eines der seriösesten Medien Österreichs, wo journalistisch sorgfältig gearbeitet und eben auch Stellung bezogen wird. Die verschiedenen Beiträge unter dem Motto „Reden wir!“sind genau das, was wir dringend und viel öfter in den Medien brauchen. Eine Abonnementkündigung ist eine Art Dialogverweigerung, die im Grunde die Auslöschung des Gegenübers zum Ziel hat. Wir Leser müssen die Säule bleiben, die einer Zeitung den nötigen Halt gegen lenkungswillige Inserenten gibt. Gratiszeitungen sind jedenfalls nicht gratis. Sie kosten Qualität und Unabhängigkeit.
Polit-Plattform Bloomberg bei der Bewältigung der Covid-19Krise aktuell weltweit unter den Top fünf. Ich habe das sofort überprüft, und tatsächlich findet sich Österreich bei Bloomberg an Nummer 13, aktuell sogar nur auf Platz 17. Ich fügte auch hinzu, dass es Teil des Systems Kurz sei, den Österreichern systematisch und wider besseres Wissen zu erzählen, wie erfolgreich er und sein Team in jeder Hinsicht wären.
Frau Lind hat schon recht, Sie sind – abgesehen von punktuellen Ausnahmen – zu lange Kurz gegenüber unkritisch geblieben. dig. So wurde selbst in Leserbriefen die „Wehleidigkeit“von Bürgermeister Nagl festgestellt. Frau Lind hat die Wahrnehmungen in Gösting wiedergegeben. Nagl hätte sich nur in der Bevölkerung umhören müssen. Leider hat er auf die falschen Ratgeber gehört, etwa auf die vielen Bauherren in Gösting, die „verdichtet“ihre Bauwünsche umsetzen können. Gösting ist nur einer von mehreren Bezirken, die sich gegen die „schützende“oder „protegierende“Hand Nagls gewehrt haben. Vielleicht zieht sein Nachfolger die richtigen Konsequenzen und Erkenntnisse.
Abschließend bemerkt ist es natürlich leicht, sich über gewisse Äußerungen von Frau Kahr zu entrüsten. Es ist die ideale Ablenkung für die „Behandlung“des politischen Gegners. Es ist nicht nur der falsche Ton, sondern eine unwürdige Behandlung des Wählers. Hätte der die Bürgermeister-Partei gewählt, wäre er demokratisch und verantwortungsvoll gewesen. Graz-Gösting